Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise trotz drückendem IEA-Bericht erholt!
(14.07.2017)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern deutlich zulegen können, obwohl auch der Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) preisdrückend zu werten war. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit Aufschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten.
Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 48,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 46,10 Dollar. Der Euro verliert im Vergleich zum US-Dollar erneut an Wert und wird derzeit nur noch zu Kursen um 1,1410 Dollar gehandelt.
Derzeit tut sich der Ölmarkt schwer, die ganzen Einflüsse und Meldungen zu verarbeiten und die Reaktionen fallen darauf vermeintlich nicht immer logisch aus.
Ignorierten die Marktteilnehmer noch die zu Wochenmitte veröffentlichten bullish zu wertenden US-Ölbestandsdaten, so ging es gestern Nachmittag plötzlich nach oben, obwohl der am Vormittag veröffentlichte Monatsbericht der Internationalen Energieagentur (IEA) dies nicht vermuten hätte lassen.
Denn auch in Paris ist man der Meinung, dass das weltweite Angebot zugenommen hat bzw. weiter zunehmen wird und es die OPEC derzeit nicht schafft, die Förderung wie beabsichtigte zu reduzieren. Im Juni soll die Quotentreue im Bezug auf das Förderabkommen lediglich bei 78 Prozent gelegen haben.
Nicht verwunderlich, dass das größte Kartell der Welt nun über entsprechende Maßnahmen beraten und sich dazu am Montag in Wien treffen will. Nach wie vor ist hier über Einzelheiten nichts bekannt.
Dies könnte auch der Grund für den deutlichen Anstieg der Rohölpreise am gestrigen Nachmittag gewesen sein. Die Händler möchten wohl für den Fall einer bullish zu wertenden Übereinkunft gewappnet sein und deckten sich vorsichtshalber ein.
Vielleicht riskierte man aber auch einen zweiten Blick auf die gestern am Morgen veröffentlichten chinesischen Importzahlen, die per Juni um 17,3 Prozent gestiegen sind.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im frühen Handel zunächst deutlich zulegen, um anschließend kurzzeitig unter die 1,14-Dollar-Marke zu rutschen. Derzeit scheint die Zeit für den Sprung über die 1,15-Dollar-Marke noch nicht reif zu sein. Heute warten die Händler auf den neuesten Verbraucherpreisindex aus den USA, der richtungweisend für die weitere Zinspolitik der US-Notenbank sein könnte.
Keine guten Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute mit Aufschlägen in den Handel starten werden. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Somit setzt sich der kurzfristige Seitwärtstrend, auf einem nach wie vor sehr attraktiven Preisniveau, vorerst weiter fort.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)