Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise ziehen nach Rückgang der aktiven US-Bohranlagen weiter an!
(03.07.2017)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am späten Freitagabend, nach Bekanntgabe einer erstmals seit Januar rückläufigen Zahl aktiver US-Bohranlagen, weiter angezogen. In Folge werden leider auch die Heizöl-Notierungen hierzulande ihren kurzfristigen Aufwärtstrend zunächst weiter fortsetzen.
Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 48,90 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 46,20 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar nur knapp behaupten und wird derzeit zu Kursen um 1,1410 US-Dollar gehandelt.
In den letzten achten Tagen konnten sich die Rohölpreise kräftig um über zehn Prozent erholen. Nachdem zunächst nur technische Faktoren für den Anstieg verantwortlich gemacht werden konnten, wurden auch die US-Ölbestandsdaten in der letzten Woche von den Marktteilnehmern bullish interpretiert.
Am Freitagabend vermeldete das Marktforschungsunternehmen Baker Hughes nun erstmals seit Januar diesen Jahres eine wieder leicht gesunkene Anzahl aktiver US-Ölbohranlagen. Zwar fiel der Rückgang mit nur zwei Förderprojekten sehr gering aus, aber trotzdem hat dies für den Ölmarkt eine gewisse Signalwirkung.
Jedenfalls ging es im späten Handel wieder deutlich nach oben, nachdem die Futures zunächst den ganzen Tag über um ihr Ausgangsniveau pendelten.
Auch die am Freitag veröffentlichten Konjunkturdaten fielen überwiegend positiv aus. China, der weltgrößte Energieverbraucher, befindet sich anscheinend wieder auf einem soliden Wachstumskurs.
Preisdrückend ist sicherlich der weitere Anstieg der Ölproduktion in Libyen zu werten. Mit rund einer Millionen Barrel pro Tag wird dort derzeit soviel gefördert wie seit vier Jahren nicht mehr. Zwar ist das Land ein Mitglied der OPEC, derzeit aber vom Förderabkommen ausgenommen.
Heute ist aufgrund eines Feiertages in den USA mit nur wenig Preisbewegung zu rechnen.
Mit den zuletzt durchaus positiven Konjunkturdaten aus der Eurozone und dem angedeuteten Ausstieg der EZB aus der ultralockern Geldpolitik, hat der Euro in den letzten Tagen im Vergleich zum US-Dollar kräftig zulegen können. Nun gibt es aber erste Gewinnmitnahmen und eine technische Korrektur ist durchaus möglich bzw. eventuell bereits im Gange.
Die Heizölpreise in Deutschland werden aller Voraussicht nach leider auch heute ihren kurzfristigen Aufwärtstrend fortsetzen. Zumindest lassen aktuelle Berechnungen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Ob sich gerade eine Trendwende vollzieht ist derzeit sehr schwer abzuschätzen. Wer auf der sicheren Seite stehen will, bestellt lieber heute als morgen!
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)