Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise erholen sich!
(08.05.2017)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich nach dem kräftigen Kurseinbruch vom Vortag, am Freitag im Laufe des Handels wieder deutlich erholen können. Bei insgesamt recht stabilen Wechselkursen werden in Folge auch die Heizöl-Notierungen heute mit deutlichen Aufschlägen in die neue Handelswoche starten.
Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 49,75 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 46,80 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar auf hohem Niveau gut behaupten und zieht im Tagesvergleich leicht auf 1,0980 US-Dollar an.
Nach dem Durchbrechen der 50-Dollar-Marke bei den Brentöl-Futures, schien es am Freitagmorgen so, als gäbe es kein Halten mehr. Doch nach den kräftigen Rückgängen in den letzten Tagen und Wochen, war der Markt technisch bereits deutlich überverkauft und so drehten die Rohölpreise bald wieder und setzten bereits im frühen europäisch geprägten Handel zu einer Gegenbewegung an, ohne dass es hierzu entsprechende positive Meldungen gegeben hätte.
Diese kamen dann erst am Nachmittag aus den USA, wo die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft per April von 98.000 im Vormonat, auf 211.000 angestiegen ist. Erwartet wurden lediglich 185.000 neue Jobs. Auch die Arbeitslosenquote ging überraschend deutlich auf 4,4 Prozent zurück.
Nach Börsenschluss vermeldete das Marktforschungsunternehmen Baker Hughes ihre wöchentliche Auswertung zu den aktiven US-Bohranlagen. Wie schon in den vergangenen 16 Wochen gab es auch diesmal wieder einen Zuwachs von 6 auf nunmehr 703 Anlagen. Dies ist der höchste Stand seit zwei Jahren.
Der Ölmarkt muss sich nun wieder neu orientieren und steht derzeit im Spannungsfeld zwischen dem zu erwartenden Förderzuwachs, vor allem aus Nordamerika, und den Kürzungsbemühungen der OPEC, die wohl dabei aber dringend die Unterstützung Russlands benötigt. In den nächsten zwei Wochen wird klar werden, ob und in welchem Ausmaß dem Kartell das Vorhaben auch gelingen kann.
Am Devisenmarkt konnte sich der Euro im Vergleich zum "Greenback" trotz der guten US-Arbeitsmarktdaten gut behaupten und das hohe Niveau knapp unterhalb der 1,10-Dollar-Marke verteidigen. Der für Europa sehr positive, weil überlebenswichtige Wahlausgang in Frankreich, stützte hier zweifelsohne, war aber bereits im Vorfeld so erwartet worden.
Die Heizölpreise in Deutschland werden nach diesen Vorgaben heute erstmals seit rund drei Wochen wieder mit deutlichen Aufschlägen in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen lassen ein Plus von knapp einem Cent pro Liter erwarten, was nach einem Rückgang von mehr als zehn Prozent seit Mitte April, kein Beinbruch sein sollte. Wer seine "Schäfchen ins Trockene bringen will", sollte auf jeden Fall noch jetzt bestellen, auch wenn der vorläufige Tiefstand vom Freitag vielleicht verpasst worden ist.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)