Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise und Euro liefern gute Vorgaben!
(24.04.2017)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind am Freitagnachmittag plötzlich und unerwartet weiter zurück gefallen. Da zudem der Euro, nach Bekanntgabe der Ergebnisse der Präsidentschaftswahl in Frankreich, kräftige Gewinne erzielen konnte, werden die Heizöl-Notierungen mit deutlichen Abschlägen in die neue Handelswoche starten.
Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei genau 52,25 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 49,90 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum Dollar deutlich hinzugewinnen und wird derzeit zu Kursen um 1,0865 US-Dollar gehandelt.
Am Freitag starteten die Rohölpreise recht stabil in den europäisch geprägten Handel und bis in den Nachmittag hinein, setzte sich diese Tendenz zunächst auch fort.
Dabei gab es einige neue Markt bewegende Meldungen die sich aber kaum auf das Marktgeschehen auswirkten.
Die EU-Einkaufsmanagerindizes aus dem verarbeitenden Gewerbe und dem Dienstleistungssektor fielen per April mit Werten von 56,8 und 56,2 Punkten besser aus als erwartet. Dafür blieben die Vergleichswerte aus den USA mit 52,8 bzw. 52,5 Punkten unterhalb der Prognose. Hier konnten aber die Verkäufe bestehender Häuser überzeugen, denn per März gab es 5,71 statt 5,60 Mio. neue Kaufabschlüsse.
Unabhängig von den Konjunkturdaten brachten die Futures gegen 15 Uhr dann plötzlich ein, was nur mit technischen Faktoren zu begründen war. Die WTI-Kontrakte fielen erstmals seit Ende März wieder unter die psychologisch wichtige 50-Dollar-Marke zurück und lösten somit massive Verkäufe aus.
Das Komitee der OPEC zur Überwachung des Produzentenabkommens traf sich am Freitag und zeigte sich mit der Quotentreue, die mit 98 Prozent angegeben wurde, sehr zufrieden. Gleichzeitig betonte man aber, dass das Ziel die globalen Ölbestände unter den Mittelwert der letzten fünf Jahre zu drücken, nicht erreicht werden konnte. Daher wurde die Empfehlung ausgesprochen, die Vereinbarung über den 30. Juni hinaus zu verlängern.
Am Markt war dies so erwartet worden, ebenso wie die in der vergangenen Woche weiter angestiegene Zahl der aktiven US-Bohranlagen. Allerdings verringerte sich hier das Tempo, denn Baker Hughes vermeldete nur fünf neue Projekte.
Ganz Europa blickte gestern mit Spannung auf die Präsidentschaftswahl in Frankreich, die der konservative parteilose Emmanuel Macron knapp vor der Rechtspopulistin Marine Le Pen gewann und es somit zu einer Stichwahl zwischen den beiden kommen wird. Da sich die gescheiterten Kandidaten aber wohl für Macron aussprechen wird erwartet, dass dieser am 07. Mai gewinnen wird. Zumindest ist man am Devisenmarkt dieser Meinung, denn der Euro machte im Vergleich zum US-Dollar einen kräftigen Satz nach oben.
Beste Vorgaben also heute für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise mit schönen Abschlägen in die neue Handelswoche starten und somit den Abwärtstrend der letzten Tage wieder aufnehmen werden. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht Abschläge in einer Größenordnung von rund einem Cent pro Liter erwarten, womit die bisherigen Jahrestiefstände wieder in greifbare Nähe gerückt wären. Achtung, die aktuellen Notierungen liegen wieder auf einem sehr interessanten Niveau!
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)