(07.04.2017)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben in der Nacht deutlich angezogen, nachdem die USA syrische Militärstützpunkte bombardiert und sich somit aktiv in den Bürgerkrieg eingemischt hat. In Folge werden leider auch die Heizöl-Notierungen heute weiter anziehen.
Aktuell stehen die Juni-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 55,60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 52,50 Dollar. Der Euro verliert im Vergleich zum US-Dollar etwas an Wert und wird derzeit zu Kursen um 1,0650 US-Dollar gehandelt.
Trotz der bearish ausgefallenen DOE-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) und der angekündigten Preissenkung Saudi Arabiens für Öllieferungen im Mai, zogen die Rohölpreise bereits gestern morgen zum Start in den europäisch geprägten Handel wieder an.
Dabei gab es schwache Zahlen von der deutschen Industrie, wo die Arbeitsaufträge per Februar nur um 3,4 statt wie erwartet um 4 Prozent gestiegen sind. Auch der EU-Einkaufsmanagerindex aus dem Einzelhandelssektor lag mit 49,5 Punkten leicht unter den Erwartungen.
Mit guten Arbeitsmarktdaten aus den USA ging es dann am Nachmittag weiter leicht nach oben. Hier ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung in dieser Woche von 250.000 auf 234.000 zurück gegangen.
Die "Bombe" schlug dann aber im wahrsten Sinne des Wortes in der Nacht ein. Nach den Giftgasangriffen in Syrien und der Blockade einer gemeinsamen Resolution im UN-Sicherheitsrat durch Russland, feuerten die USA in der Nacht Marschflugkörper auf einen Militärflughafen der syrischen Regierung ab.
Auch wenn Syrien kein bedeutender Ölproduzent ist, wurde am Ölmarkt sofort eine Risikoprämie eingepreist, da nun die Amerikaner aktiv in den syrischen Bürgerkrieg eingegriffen haben und dies die Beziehungen zu Russland weiter verschlechtern wird und dies natürlich auch die gesamte Lage im nahen Osten destabilisieren könnte.
Am Devisenmarkt verlor der Euro im Vergleich zum US-Dollar weiter an Wert, als EZB-Chef Mario Draghi in einer Rede klar machte, dass er derzeit keine Änderung der lockeren Geldpolitik für nötig hält. Somit ist wohl auch die zuletzt leicht aufkeimende Zinsphantasie für den Euroraum vorerst vom Tisch.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute leider wieder kräftig ansteigen. Aktuellen Berechnungen zufolge wird es in der Eröffnung zu Aufschlägen in einer Größenordnung von bis zu knapp einen Cent pro Liter kommen. Dies kann sich je nach Nachrichtenlage zum Thema Syrien aber schnell wieder ändern. Die Gefahr weiter steigender Notierungen hat sich zweifelsohne deutlich erhöht.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)