Heizöl-Markt aktuell: OPEC wohl halbwegs im Plan - Ölpreise ziehen an!
(23.01.2017)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag deutlich zugelegt, nachdem aus OPEC-Kreisen vermeldet wurde, dass bereits 80 Prozent der vereinbarten Menge vom Markt genommen wurde. Dank eines weiterhin sehr festen Euro, werden die erwarteten Aufschläge am heimischen Heizöl-Markt heute aber wohl sehr moderat ausfallen.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 55,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde gut 53 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Doller erneut recht gut entwickeln und wird derzeit zu Kursen um 1,0740 Dollar gehandelt.
Mit insgesamt relativ guten Konjunkturdaten aus China starteten die Rohölpreise am Freitagmorgen mit aufsteigender Tendenz in den europäisch geprägten Handel.
Das Bruttoinlandsprodukt im "Reich der Mitte" stieg im vierten Quartal um 6,8 Prozent und lag somit um 0,1 Prozent oberhalb der Analysenschätzung. Auch die Einzelhandelsumsätze per Dezember konnten mit einem Plus von 10,9 Prozent überzeugen, während die Industrieproduktion und die Bauausgaben leicht unterhalb der Prognose lagen.
Am Nachmittag meldete sich wieder einmal der saudisch Energieminister al-Falih zu Wort und kündigte an, dass bereits 1,5 von den vereinbarten 1,8 Millionen Barrel pro Tag vom Markt genommen wurden. Dies bestätigte dann am Wochenende auch das Überwachungskomitee der OPEC.
Jedoch gab es keine Zahlen, wieviel jedes einzelne Land zur Reduzierung beigetragen hat und natürlich wurde auch nicht thematisiert, dass die von der Kürzung ausgenommen Länder in der Zwischenzeit ihre Produktion erhöht haben.
Weiterhin mehr Öl dürfte künftig auch von der nordamerikanischen Schieferöl-Industrie kommen, denn die Zahl der aktiven US-Ölbohranlagen ist, laut dem neuesten Bericht von Baker Hughes, in der vergangenen Woche um 29 auf nunmehr 551 Anlagen gestiegen. Das war der größte Anstieg seit mehr als drei Jahren!
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar am Freitag wieder schöne Gewinne verbuchen und auf den höchsten Stand seit mehr als sechs Wochen klettern. Allgemein wird dies der aktuellen Schwäche des Greenback zugeschrieben, was wiederum mit den Unsicherheiten bezüglich des politischen Kurses des neuen US-Präsidenten Trump zu erklären ist.
Die Heizölpreise in Deutschland werden, dank des starken Euro, heute weitgehend stabil bis leicht steigend in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von bis zu maximal 0,2 Cent pro Liter erwarten. Vielerorts deuten sich zur Stunde aber auch leicht Abschläge an. Die Nachfrage bleibt aufgrund der anhaltenden Kälte auf relativ hohem Niveau.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)