Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise fallen auf tiefsten Stand seit mehr als vier Wochen!
(11.01.2017)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind auch gestern wieder mit deutlichen Verlusten aus dem Handel gegangen. Obwohl auch der Euro im Vergleich zum US-Dollar nachgegeben hat, werden die Heizöl-Notierungen heute den dritten Tag in Folge mit deutlich spürbaren Abschlägen starten.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 53,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde knapp 51 Dollar. Der Euro kann die deutlichen Gewinne vom Vortag nicht ganz halten und wird derzeit zu Kursen um 1,0560 US-Dollar gehandelt.
Nach den starken Kursverlusten vom Montag, starteten die Rohölpreise gestern zunächst noch recht stabil in den europäisch geprägten Handel. Dabei gab es kaum neue Markt bewegende Meldungen.
Am Nachmittag setzten dann aber erneut massive Verkäufe ein, begleitet von enttäuschenden, weil rückläufigen wöchentlichen US-Einzelhandelsumsätzen (Redbook), die aber sicherlich nicht der Grund für die schwache Tendenz am Ölmarkt waren.
Vielmehr fragen sich wohl immer mehr Analysten und Trader, was die OPEC-Förderkürzung tatsächlich wert ist, wenn Mitgliedsländer, die von der Regelung ausgenommen wurden, ihre Exporte gleichzeitig deutlich ausbauen. Hierbei handelt es sich ja um Schwergewichte wie den Iran und dem Irak, aber auch Libyen, das ebenfalls nicht drosseln muss und die Produktion jetzt auf den höchsten Stand seit drei Jahren hochgeschraubt hat.
So sieht das US-Energieministerium in ihren neuen Monatsbericht die Überversorgung in diesem und im nächsten Jahr nur leicht zurückgehen und geht dabei von Rohölpreisen auf aktuellem Niveau aus.
Gestern nach Börsenschluss vermeldete das American Petroleum Institute (API) dann noch ihre Daten zu den wöchentlichen US-Ölbeständen. Hier gab es einen kräftigen Aufbau von in Summe 8,7 Millionen Barrel, was deutlich über den erwarteten Zuwachs von 2,8 Millionen Fass lag.
Folglich starten die Futures auch heute Morgen auf dem Niveau der Schlusskurse in New York, die wiederum auf Tagestief lagen.
Am Devisenmarkt konnte der Euro seine Gewinne vom Vortag zwar nicht ganz halten, gab aber auch gestern keine schlechte Figur ab und verlohr im Vergleich zum US-Dollar nur leicht an Wert. Gute Konjunkturdaten aus Frankreich und die Unsicherheit über die künftige Wirtschaftspolitik von Donald Trump halten die Gemeinschaftswährung, angesichts der eher schlechten Rahmenbedingungen, auf einem relativ hohen Niveau.
Die Heizölpreise in Deutschland werden nach diesen Vorgaben wohl den dritten Tag in Folge mit deutlichen Abschlägen in den Handel starten. Diesmal ist nach aktuellen Berechnungen zwar nur gut ein halber Cent pro Liter zu erwarten, doch wird dadurch wohl der niedrigste Stand seit rund vier Wochen erreicht. Da die kalten Temperaturen stark an den Heizölvorräten zehren, wird dies viele Verbraucher freuen, die in diesem Winter nochmals nachtanken müssen.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)