Heizöl-Markt aktuell: Auch Russland will kürzen - Ölpreise ziehen weiter an!
(02.12.2016)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben im gestrigen Handelsverlauf weiter angezogen und teilweise neue Jahreshöchststände erreicht. Da dies aber größtenteils bereits gestern eingepreist wurde, werden die Heizöl-Notierungen heute voraussichtlich kaum verändert in den letzten Handelstag der Woche starten.
Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 53,60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" (WTI) kostet zur Stunde knapp 51 Dollar. Der Euro kann sich auf Werte um 1,0675 US-Dollar verbessern.
Die Chancen auf eine Einigung im Vorfeld des OPED-Treffens vom Mittwoch wurden eher gering eingestuft und so war die Überraschung bei vielen Tradern um so größer und es musste ein schneller Richtungswechsel vollzogen werden. Aber natürlich hat der Beschluss auch weitreichende fundamentale Folgen und so scheint der Anstieg der letzten beiden Tage durchaus gerechtfertigt zu sein.
Gestern ließ der russische Energieminister Nowak verlauten, dass nun auch Russland seinen Ölausstoß im ersten Halbjahr 2017 um bis zu 0,3 Mio. Barrel reduzieren will, was die Rohölpreise nochmals nach oben katapultierte.
Ansonsten gab es relativ durchwachsene Konjunkturdaten. Den positiven Einkaufsmanagerindizes aus China, folgten wenig überraschende Vergleichszahlen aus der EU, wobei hier die Arbeitslosenquote per Oktober erfreulicherweise nur bei 9,8 statt den prognostizierten 10 Prozent lag.
Schwach fielen die wöchentlichen US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung aus, die mit 268.000 deutlich über der Schätzung von 253.000 bekannt gegeben wurden. Etwas über den Erwartungen lag der ISM-Einkaufsmanagerindex aus dem verarbeitenden Gewerbe per November mit einem Wert von 53,2 statt 52,2 Punkten.
Unbeeindruckt davon vollzogen die Rohölpreise im Laufe des Tages erneut einen Anstieg um ca. acht Prozent, sodass die Brent-Futures ein neues Jahreshoch erreichten.
Am Devisenmarkt konnte der Euro wohl vom Verzicht des unbeliebten französischen Präsidenten Hollande auf eine erneute Kandidatur profitieren und auch die schwachen Arbeitsmarktdaten aus den USA stützten die Gemeinschaftswährung, sodass im Tagesvergleich ein leichtes Plus an den Kurstafeln stand.
Da der gestrige Anstieg der internationalen Ölpreise im Wesentlichen bereits in den Inlandspreisen enthalten sein dürfte und auch von der Währungsseite eine leichte Entlastung kommt, werden die Heizölpreise hierzulande aller Voraussicht nach wenig verändert in den letzten Handelstag der Woche starten. Der Bestellboom vom Mittwoch setzte sich auch gestern weiter fort, sodass die Liefersituation des Handels in den nächsten Wochen angespannt bleiben dürfte.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)