Heizöl-Markt aktuell: Brexit ist Realität - Ölpreise und Euro brechen ein!
(24.06.2016)
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind nach Bekanntgabe des voraussichtlichen Ergebnisses des Referendums in Großbritannien eingebrochen. Da gleichzeitig aber auch der Euro massiv an Wert verloren hat, werden die Auswirkungen auf die Heizöl-Notierungen zunächst eher gering bleiben.
Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 48,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" (WTI) kostet zur Stunde 47,75 Dollar. Der Euro fällt bis auf die 1,10-Dollar-Marke zurück.
Nach den überraschend bearishen DOE-Ölbestandsdaten vom Mittwoch Nachmittag, starteten die Rohölpreise gestern erstaunlich fest in den europäisch geprägten Handel.
Der Einkaufsmanagerindex aus dem verarbeitenden Gewerbe für den Monat Juni konnten in Deutschland und in der EU mit 54,4 bzw. 52,6 Punkten überzeugen, während aus dem Dienstleistungssektor eher schwache Zahlen vermeldet wurden.
Gemischt fielen auch die gestern Nachmittag aus den USA vermeldeten Konjunkturdaten aus.
Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung lagen mit 259.000 unter der Analysenschätzung von 270.000 und auch der Einkaufsmanagerindex aus der Industrie übertraf mit 51,4 Punkten die Prognose von 50,8 Zählern. Dafür wurden per Mai nur 551.000 statt 560.000 Häuser verkauft und die Frühindikatoren rutschten mit minus 0,2 Prozent in den negativen Bereich.
Die Öl-Futures konnten dabei leichte bis moderate Gewinne einfahren, bis heute Morgen der doch eher unerwartete Austritt Großbritanniens aus der EU Realität wurde und die Notierungen spontan um ca. sechs Prozent einbrachen.
Auch am Devisenmarkt schlug die Meldung über den Brexit ein wie eine Bombe. Der Euro verlor im Vergleich zum US-Dollar in der Spitze fünf Dollar-Cent, kann sich derzeit aber wieder stabilisieren. Jedoch dürfte uns ein volatiler Handelstag mit der ein oder anderen Richtungsänderung bevorstehen.
Die Heizölpreise in Deutschland werden trotz der Turbulenzen an den Finanzmärkten nach aktueller Lage heute relativ stabil in den Handel starten, da sich die gefallenen Rohölpreise und der schwache Euro gegenseitig neutralisieren. Allerdings dürfte es auch hier noch die ein oder andere Wendung geben, was derzeit aber kaum abschätzbar ist.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)