Heizöl-Markt aktuell: Zuviel des Guten?
(11.08.2015)
Nach dem Rückfall der Ölpreise auf das niedrigste Niveau seit rund zehn Jahren, setzte gestern eine technische Reaktion ein, die heute dafür sorgt, dass die Heizöl-Notierungen mit satten Aufschlägen in den heutigen Tag starten werden.
Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Ölsorte "Brent" bei 50,20 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 44,65 Dollar. Der Euro wird derzeit zur Kursen um 1,0970 US-Dollar gehandelt.
Ohne dass es neue Markt bewegende Meldungen gegeben hätte, zogen die Rohölpreise gestern vom Start weg an, was nur mit technischen Faktoren erklärt werden kann.
Zuvor waren die Futures auf das tiefste Niveau seit rund zehn Jahren gefallen und einige Marktteilnehmer dachten sich wohl, dass es nun an der Zeit wäre, sich bei diesen Preisen einzudecken.
Das, obwohl die OPEC verlauten ließ, vor dem nächsten offiziellen Meeting im Dezember kein vorgezogenes Treffen zu planen und unter anderem das Investmenthaus JP Morgan die Preisprognose für Brent-Öl für 2016 gesenkt hatte.
Aus China kam die Meldung, dass die Rohölimporte im Juli im Vergleich zum Vorjahr um 29 Prozent gestiegen sind, was aber auf das derzeit sehr günstige Preisniveau und nicht auf die konjunkturelle Entwicklung zurückzuführen ist.
Diese ist deutlich ins Stottern geraten, denn sowohl die Exporte als auch Importe fielen im Juli auf Jahressicht um rund acht Prozent zurück.
In Reaktion darauf wertete die chinesische Zentralbank ihre Währung Yuan ab, um die Exportwirtschaft zu stützen. Der US-Dollar stieg gegenüber dem Euro folglich wieder etwas an, da der Yuan gegen Dollar verkauft wurde. Die gestern kurzfristig erklommene 1,10-Dollar-Marke konnte unsere Gemeinschaftswährung daher leider nicht lange halten.
So sind die Vorgaben für den heimischen Ölmarkt heute nicht besonders gut und es muss mit deutlich steigenden Heizöl-Notierungen gerechnet werden. Aktuelle Prognosen lassen Aufschläge in einer Größenordnung von rund einen Cent pro Liter erwarten. Der Rückgang der letzten Tage war wohl etwas zu viel des Guten, wobei dies natürlich noch keine Trendwende sein muss.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)