Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Tagesverlauf deutlich hinzugewinnen können, obwohl das Atom-Abkommen mit dem Iran nun in trockenen Tüchern ist. Die Heizöl-Notierungen hierzulande folgen heute mit entsprechend deutlichen Aufschlägen.

Aktuell stehen die August-Kontrakte der Nordsee-Ölmarke „Brent“ bei 58,65 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl „West Texas Intermediate“ kostet zur Stunde 53,15 Dollar. Der Euro kann sich stabilisieren und wieder knapp über die 1,10-Dollar-Marke klettern.

Nach den ersten Meldungen über das zustande gekommene Atom-Abkommen ging es gestern im frühen Handel zunächst noch leicht nach unten, da dies ja bedeutet, dass die Sanktionen gegenüber dem Iran gelockert werden und somit wieder deutlich mehr Öl auf den Markt kommt.

Als dann aber durchsickerte, dass dies wohl nicht von heute auf morgen passieren, sondern erst schrittweise bis Ende des Jahres erfolgen wird, wurde dies am Markt bullish gewertet und die Rohölpreise zogen ab den Mittagsstunden deutlich an.

Neue Konjunkturdaten kamen aus Europa, wo der deutsche ZEW-Konjunkturerwartungsindex etwas besser als erwartet veröffentlicht wurde, der Wert für die gesamte EU aber enttäuschte.

Auch die Industrieproduktion lag hier mit einem Plus von 1,6 Prozent unter der Analystenschätzung von 1,9 Prozent.

Nach Börsenschluss wurden die wöchentlichen API-Ölbestansdaten veröffentlicht und hier gab es nur den Wert für Rohöl, der ein deutliches Minus von 7,3 Mio. Barrel auswies und somit klar bullish zu werten war.

Auch die heute Morgen aus China kommenden Konjunkturdaten fielen eindeutig preistreibend aus, denn Industrieproduktion, Einzelhandelsumsätze und Bauausgaben lagen per Juni allesamt über den Erwartungen.

Am Devisenmarkt blieben die Ausschläge gestern gering, warten die Händler doch auf die Parlamentsabstimmung aus Griechenland, die heute im Laufe des Tages erwartet wird. Der Markt zeigt sich vorsichtig optimistisch, sodass der Euro derzeit wieder knapp oberhalb der 1,10-Dollar-Marke gehandelt wird.

Die Heizölpreise hierzulande werden aufgrund der deutlich gestiegenen Rohölpreise heute leider mit deutlichen Aufschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen lassen ein Plus von rund einem Cent pro Liter erwarten.