Heizöl-Markt aktuell: Euro erleidet neuen Schwächeanfall
(16.01.2012)
Obwohl sich die Ölpreise an den internationalen Warenterminbörsen auch am Freitag weiter von der eher schwachen Seite gezeigt haben, werden die Heizöl-Notierungen aufgrund eines erneuten Kurseinbruch beim Euro heute deutlich anziehen.
Aktuell stehen die Futures der Nordseemarke "Brent" bei 111,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "WTI" kostet 99,30 Dollar. Der Euro fällt auf 1,2650 US-Dollar und somit auf den tiefsten Stand seit September 2010.
Mit der ja bereits seit längerem angedrohten und nun vollzogenen Herabstufung der Bonität Frankreichs und anderer EU-Mitgliedstaaten durch die Ratingagentur Standard & Poors, hat der Euro am Freitag Nachmittag einen herben Rückschlag erlitten.
Zwar gab es durch diese Meldung auch einen weiteren Abschlag bei den Rohölpreisen, der aber bei weitem nicht so stark ausfiel, als dass er die Währungsverluste im Bezug auf die Heizölpreise hätte ausgleichen könnte.
Für die relative Stabilität des Ölkomplexes gab es auch gute Gründe.
So stieg der US-Verbrauchervertrauen der Uni Michigan im Januar deutlich und unerwartet an und das in Rohstofffragen sehr angesehene Investmenthaus Goldman und Sachs sieht in diesem Jahr einen weiteren Anstieg der Ölpreise, was ebenfalls bullish wirkte.
Wenige "Bullen" kann hingegen derzeit wieder der Euro am Devisenmarkt für sich gewinnen. Nicht nur die erwähnte Herabstufung der Bonität Frankreichs, auch die bevorstehenden Termine im Bezug auf die weitere Zahlungsfähigkeit Griechenlands belasten die Gemeinschaftswährung derzeit über Gebühr.
So bleiben auch die Aussichten auf fallende Heizölpreise hierzulande relativ trübe. Der Rückgang vom Freitag war wohl nur eine Eintagsfliege und so geht es bereits heute wieder deutlich nach oben. Im Schnitt muss mit Aufschlägen von 0,5 bis 1 Cent pro Liter gerechnet werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)