Chaos am Ölmarkt - Rohöl und Heizöl erneut teuerer
(23.09.2008)
Ein regelrechtes Chaos spielte sich gestern Abend am Rohölmarkt ab. Binnen weniger Stunden schossen die Preise, verursacht durch eine so genannte Squeeze, zeitweise um über 20 Dollar nach oben und schlossen schließlich bei rund 122 US-Dollar. Ein heute beginnender neuer Kontrakt reflektiert wieder das reale Preisniveau, das aber dennoch zu steigenden Heizöl-Notierungen führt.
Aktuell werden die November-Kontrakte der führenden US-Sorte „WTI“ für knapp 109 US-Dollar pro Barrel gehandelt, ein Fass der Nordseemarke „Brent“ kostet 105,70 Dollar. Der Euro steigt kräftig auf 1,48 US-Dollar.
Schock und gleichzeitig Entwarnung am Ölmarkt! Die gestern Abend kursierenden Ölpreise jenseits der 120-Dollar-Marke entsprechen nicht der Realität und sind auf ein unausgewogenes Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage am Terminmarkt zurückzuführen.
Am letzten Handelstag des Oktober-Kontraktes fanden sich nicht mehr genug Käufer für fällige Optionen, sodass die Verkäufer nahezu jeden Preis akzeptieren mussten.
Den realen Marktpreis spiegeln die November-Kontrakte wider, die heute ihren ersten Handelstag haben. An der bullishen Tendenz hat sich jedoch nichts geändert.
Ein stark gefallener US-Dollar treibt die Anleger wieder vermehrt in die Rohstoffmärkte und auch das Hilfspaket für die Finanzbranche sorgt für Aufwärtstendenzen.
Am Devisenmarkt muss der US-Dollar starke Verluste einstecken, was angesichts der expansiven Vorgehensweise der US-Regierung nicht überrascht. Das Vertrauen in den US-Dollar dürfte nachhaltig beschädigt sein.
Die Heizölpreise werden heute erneut anziehen. Der sehr starke Euro federt die gestiegenen Rohölpreise aber deutlich ab. Weiterhin ist die Nachfrage extrem hoch, sodass sie vom Handel kaum befriedigt werden kann. Deshalb muss leider weiterhin mit stark verlängerten Lieferzeiten gerechnet werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)