Lagerbestände rauf - Zinsen runter - Ölpreise stabil
(31.01.2008)
Die erwartete Leitzinssenkung in den USA und ein unerwartet deutlicher Anstieg der Öllagerbestände haben sich im gestrigen Handel neutralisiert und für stabile Ölpreise gesorgt.
Aktuell notieren die WTI-Rohöl-Futures knapp über der 91-Dollar-Marke, ein Barrel der Nordseemarke „Brent“ wird für rund 91,50 Dollar gehandelt. Der Euro kann noch mal deutlich zulegen auf 1,4891 US-Dollar.
Der gestrige, an den Börsen mit Spannung erwartete Tag, brachte zunächst eine Überraschung bei den Ölvorräten. Das Department of Energy (DOE) meldete einen robusten Aufbau der Rohöl- und Benzinvorräte um jeweils 3,6 Millionen Barrel. Hingegen gingen die Bestände an Heizöl/Diesel um 1,5 Millionen Barrel zurück.
Weniger überraschend fiel dann die Zinssenkung durch die amerikanische Notenbank aus, die den Basiszinssatz um weitere 50 Basispunkte auf nunmehr 3 Prozent nach unten setzte und somit innerhalb einer Woche den Leitzins um 1,25 Prozent gesenkt hat, was den heftigsten Eingriff in die amerikanische Zinspolitik in den letzten zwanzig Jahren bedeutet.
Den Börsianern wurde dies und die Tatsache, dass die FED nun ihr Pulver wohl verschossen hat wohl erst zu Handelsschluss bewusst und so gaben sowohl der Aktien- als auch der Ölmarkt die anfänglichen Gewinne wieder komplett ab und landeten schließlich im Minus. Es wird befürchtet, dass es wohl schlimmer um die US-Konjunktur bestellt sein muss, also vorher angenommen und dass die massiven Zinssenkungen natürlich die ohnehin hohe Inflation zusätzlich anheizen werden.
Neues vom Ölmarkt gibt es erst wieder am morgigen Freitag, wo sich die OPEC in Wien trifft, um über Ihr weiteres Vorgehen im zweiten Quartal zu beraten.
Die Leitzinssenkung in den USA hat den Euro zusätzlichen Auftrieb gegeben und den Kurs zeitweise über die 1,49-Dollar-Marke getrieben, was unsere Exportwirtschaft sicher mit Sorge sieht, die Ölimporte aber wieder leicht verbilligt.
So geben die Heizölpreise heute nach dem Anstieg der letzten Tage wieder etwas nach. Da ein Einbruch der Ölmärkte trotz der schlechten Aussichten für die US-Konjunktur nach wie vor nicht in Sicht ist, ist das weitere Zuwarten beim Heizölkauf eine sicher nicht unriskante Spekulation.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)