Ölpreise steigen trotz höherer Lagerbestände
(18.05.2007)
Obwohl die Mittwoch Abend veröffentlichten wöchentlichen US-Öllagerbestandsdaten durchweg einen Bestandsaufbau hervorbrachten, stiegen die Ölpreise stark an.
Aktuell notieren die WTI-Rohöl-Futures bei knapp 65 US-Dollar pro Barrel, Nordseeöl "Brent" überstieg sogar die Marke von 70 Dollar. Auch der "Greenback" zog wieder etwas an und kostet derzeit rund 74,2 Euro-Cent.
Das Department of Energy (DOE) konnte sowohl bei Rohöl, also auch bei den Endprodukten eine deutliche Zunahme der Bestände vermelden, was den Marktteilnehmern aber wohl zu wenig war.
Hinzu kam die Nachricht, über erneute, vorübergehende Raffinerieschließungen, die die Sorge über eine Benzin-Knappheit während der demnächst beginnenden Feriensaison in den USA wieder anwachsen ließ.
Und schließlich kommt es in Nigeria, dem achtgrößten Ölförderland der Welt, zu weiteren Lieferausfällen. Inländische Nachrichtenagenturen vermeldeten die Besetzung einer Ölförderanlagen durch Demonstranten, was einen Förderausfall von 170.000 Barrel pro Tag bedeutet. In Summe gingen die Lieferungen aus dem wichtigsten Ölförderland Afrikas mittlerweile um rund ein Viertel zurück.
Am Devisenmarkt rutschte der Euro wieder unter die Marke von 1,35 US-Dollar, was mit überraschend positiven US-Arbeitsmarktzahlen begründet wurde. Die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe fielen zum zweiten Mal in Folge, was auf eine robuste Konjunktur, aber auch auf weiterhin existente Inflationsrisiken hindeutet. Somit scheinen Zinssenkungen durch die US-Notenbank vorerst nicht in Sicht zu sein, was den Dollar stützt.
Die Heizölpreise folgen den Vorgaben des Rohölmarktes und steigen teilweise kräftig an. Nach wie vor sind, trotz sich abzeichnender Parallelitäten zu den Vorjahren, wo in den Sommermonaten stetig steigende Heizölpreise zu verzeichnen waren, derzeit nur wenige Verbraucher bereit, den Tank zu füllen. Vieles deutet darauf hin, dass es erneut zu einem Nachfrageschub im Spätsommer bzw. Herbst kommen wird, was natürlich steigende Preise und längere Lieferzeiten zur Folge haben dürfte.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)