Starker Euro bremst Ölpreisanstieg
(04.12.2006)
Ein weiterer, kräftiger Anstieg des Euro gegenüber dem US-Dollar auf den höchsten Stand seit Frühjahr 2005 sorgt dafür, dass die jüngste Rallye am Ölmarkt bislang nur zu einem relativ geringen Preisanstieg bei Heizöl und Benzin führte.
Aktuell notieren die Kontrakte der US-Sorte "WTI" bei gut 63 US-Dollar pro Barrel, ein Fass der Nordseemarke "Brent" für Auslieferung im Januar wird für rund 64,50 Dollar gehandelt. Die US-Währung brach - wie eingangs bereits erwähnt - weiter massiv ein und kostet derzeit nur mehr knapp 75 Euro-Cent.
Fundamentale Gründe für den starken Rohöl-Preisanstieg der letzten Tage gibt es eigentlich nicht.
Weiterhin wird über weitere mögliche Förderkürzungen der OPEC spekuliert, wobei sich in letzter Zeit vor allem Saudi Arabien als treibende Kraft hervortat, dessen Einfluss in OPEC-Kreisen als grösster Ölproduzent der Welt natürlich nicht zu unterschätzen ist.
Zudem erfasste eine Kaltwetterfront den Norden und Nordosten der USA und auch für die kommenden zehn Tage werden sehr tiefe Temperaturen vorhergesagt.
Auch Investmentfonds waren in letzter Zeit verstärkt auf der Käuferseite zu finden, was den Preisen zusätzlich Auftrieb gab.
Auch der Euro war in letzter Zeit sehr gefragt. Der sehr schlecht ausgefallene US-Einkaufsmanagerindex für das verarbeitende Gewerbe, der in gewisser Weise die künftige konjunkturelle Entwicklung vorweg nimmt, brachte den US-Dollar weiter unter Druck. Ein weiterer Zinsanstieg in den USA dürfte also vorerst vom Tisch zu sein.
Am heimischen Heizölmarkt bleibt die Nachfrage, trotz einer vorübergehenden Belebung, weiterhin verhalten. Die nach wie vor viel zu milde Witterung sorgt für sinkende Verbräuche und verlängerte Bestellzyklen. Da aber kurzfristig kaum mit signifikant fallenden Heizölpreisen zu rechnen ist, kann bei baldigen Bedarf weiterhin zum Kauf geraten werden. In Deutschland lässt die Mehrwertsteuererhöhung zudem kaum mehr Zeit zu warten.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)