Ende des Abwärtstrends in Sicht?
(18.09.2006) Die Ölpreise legen derzeit auf Ihrer rasanten Fahrt nach unten eine kleine Verschnaufpause ein. Ob dies aber bereits das Ende des Abwärtstrends ist, ist fraglich.
Aktuell notieren die Futures der Rohölsorte "WTI" mit rund 63,65 US-Dollar pro Barrel leicht im Plus, während auch die Kurse der Nordseemarke "Brent" leicht auf Werte um 62 USD anziehen. Die US-Währung selbst wird weiterhin für rund 79 Euro-Cent gehandelt.
Der Abwärtstrend der letzten Wochen sucht am Rohölmarkt seines Gleichen. Selten marschierten die Preise in so kurzer Zeit so gradlinig und ohne jegliche Gegenreaktion nach unten. Doch je länger dieser Trend anhält, desto wahrscheinlicher wird natürlich die seit langem erwartete Gegenreaktion.
Dies ist allerdings nur die kurzfristige Betrachtung. Viel wichtiger ist hingegen die mittel- und langfristige Entwicklung der Rohstoffmärkte, da diese entscheidenden Einfluss auf das Kauf- und Konsumverhalten der Verbraucher hat.
Es gibt weiterhin viele Analysten, die an weiter boomende Rohstoffmärkte glauben. Deren These wird vornehmlich durch das weiterhin sehr robuste Wachstum in China und anderen Regionen Asiens gestützt.
Auf der anderen Seite hat die sicherlich sehr schmerzhafte Entwicklung der letzten drei Jahre auch zu einem Umdenken und angemessenen Reaktionen geführt, die sich in zunehmenden Ausbau der Ölförder- und verarbeitungskapazitäten, aber auch in einem sparsameren und bewussteren Umgang mit dem wertvollen Gut Öl widerspiegeln. Dies sollte langfristig sicher eine preisdämpfende Wirkung haben, so dass die "100-Dollar-Szenarien" für Rohöl derzeit doch wieder vermehrt in die Schublade gesteckt werden.
Dennoch werden die politischen und meteorologischen Einflüsse auf die Ölmärkte auf künftig dafür sorgen, dass Prognosen zum Ölpreis einem Lotteriespiel gleichen.
Etwas besser geht es da den Devisenexperten, wenn es um die Einschätzung der Währungsentwicklung geht, auch schon deshalb, weil hier die Schwankungsbreite wesentlich geringer ist. Der seit Monaten anhaltende Seitwärtstrend des Euros bei Werten zwischen 1,25 und 1,30 US-Dollar dürfte wohl auch in naher Zukunft seinen Fortgang finden.
Weiterhin wird auch die Nachfrage nach Heizöl wohl vorerst hoch bleiben. Die stark gefallenen Preise führten und führen allerdings zu einem extrem hohen Bestellaufkommen, so dass vielerorts sehr lange Lieferzeiten zu beklagen sind. Wer vor dem Winter noch Heizöl benötigt, ist sicher gut beraten, sich jetzt intensiv mit dem Kauf zu beschäftigten. Wer noch genügend Vorrat hat, kann auch auf weiter fallende Kurse spekulieren.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)