Heizölpreise weiter gefallen - Rohöl-Futures zeitweise unter der 60 US-Dollar-Marke
(23.10.2005)
Äußerst gute Bestandsdaten aus den USA und das (vorläufige) Ausbleiben einer weiteren Hurrikan-Katastrophe führten in der vergangenen Woche zu weiter fallenden Heizölpreisen, die mittlerweile das günstigste Niveau seit mehr als acht Wochen erreicht haben.
Aktuell notieren die Rohöl-Futures der US-Sorte WTI in NewYork bei 60,63 US-Dollar/Barrel, wobei hier im Laufe des Freitaghandels die 60-Dollar-Marke zeitweise unterschritten wurde. Für Nordseeöl "Brent" stehen in London an der IPE derzeit 58,48 Dollar angeschrieben, während der Dollar selbst für 83,68 Euro-Cent gehandelt wird.
Haben die Amerikaner das Sparen entdeckt? Zumindest im kurzfristigen Ausblick scheint dies zuzutreffen, denn die Lagerbestandsmeldungen von API (American Petroleum Institut) und DOE (Department of Energy) brachten einen - wenn auch unterschiedlichen starken - Anstieg vor allem bei Benzin hervor.
Dies scheint ein klares Indiz dafür zu sein, dass sich die hohen Preise allmählich auf den Konsum niederschlagen und somit eine Entspannung auf der Nachfrageseite eintreten könnte. Die Börsianer nahmen dies sofort zum Anlass, um die Öl-Futures auf Talfahrt zu schicken, die sich noch etwas beschleunigte als klar wurde, dass Hurrikan "Wilma" wohl zu keiner weiteren ernsthaften Bedrohung für die arg gebeutelten Ölförderanlagen im Golf von Mexiko werden wird.
Viele Marktteilnehmer vertreten nun die Meinung, dass die weitere Entwicklung der Preise stark von der Intensität des bevorstehenden Winters abhängt.
Doch auch der immer noch schwelende Iran-Konflikt sowie die latente Bedrohung durch Hurrikans bieten immer wieder Zündstoff für steigende Preise.
Am Devisen- und Aktienmarkt gehen Inflationsängste um und so stieg der Dollar im Vergleich zum Euro weiter an, der zur Zeit wieder unter 1,20 US-Dollar notiert.
Hierzulande werden die gefallenen Heizölpreise rege für Eindeckungskäufe für den bevorstehenden Winter genutzt. Nur sehr risikobewusste Käufer mit etwas größeren Vorräten spekulieren auf weiter fallende Preise. Die Gefahr, dass diese Rechnung zumindest kurzfristig nicht aufgeht, ist angesichts der drohenden Gegenreaktion nach den deutlichen Rückgängen der letzten Tage und Wochen allgegenwärtig.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)