Heizölpreise trotz steigender Rohölnotierungen (noch) relativ stabil
(07.08.2005)
Dank eines relativ starken Anstieges des Eurokurses gegenüber dem US-Dollar, konnten sich in der vergangen Woche die Heizölpreise relativ stabil halten, obwohl die Rohölpreise an den internationalen Warenterminbörsen sich wieder nahe den Rekordmarken bewegten.
Aktuell stehen die Futures auf WTI-Rohöl an der Nymex bei 62,31 US-Dollar pro Barrel, während in London die Kontrakte auf die Nordseemarke Brent bei 61,07 Dollar stehen. Der Euro konnte, wie angedeutet, kräftig zulegen - ein US-Dollar kostet nur noch rund 80,89 Euro-Cent.
Vor allem die Querelen um das iranische Atomprojekt sorgen wieder für Verunsicherung und lassen derzeit kaum Spielraum nach unten. Ganz im Gegenteil - die Rohöl-Futures scheinen sich stabil über der 60-Dollar-Marke zu etablieren. Zudem verstarb auch noch der saudische König Fahd, was zwar keine unmittelbaren politischen Auswirken haben dürfte, aber den sensiblen Märkten trotzdem nicht gefällt. Nachrichten aus dem größten Ölförderland der Welt und dem wichtigsten Verbündeten der USA im Nahen Osten werden an den Börsen besonders kritisch betrachtet.
Die wöchentlichen Lagerbestandsdaten aus den USA fielen insgesamt nicht schlecht aus, jedoch zeigte sich ein deutlicher Abbau bei Benzin, was wieder an die mangelnden Verarbeitungskapazitäten erinnerte.
Als letzter Negativfaktor bleibt noch die bevorstehende Hurrikansaison zu nennen, die zwar keinen Überraschungsfaktor beeinhaltet, in einem ohnehin bullishen Marktumfeld aber eben auch noch verunsichernd wirkt.
Die Marktpsychologie spielt derzeit auch auf dem Devisenmarkt eine große Rolle, wo der Euro dank positiver deutscher Konjunkturdaten wieder kräftig zulegen konnte. Erstmals seit Ende Mai stieg der Kurs wieder über 1,24 US-Dollar, was den Ölpreisanstieg größtenteils wettmachte und die Preise für Heizöl und Kraftstoffe in Europa stabil bleiben lies.
Ob die Heizölpreise hierzulande auch in den nächsten Wochen ihr Niveau halten können, darf angesichts der Rohölpreisentwicklung bezweifelt werden. Immer mehr Experten warnen zudem vor einem weiteren Aufschub der Bevorratung und befürchten logistische Engpässe bei erster einsetzender Kälte im Spätsommer bzw. Herbst. Nur Spekulanten warten weiter auf einen Rückgang der Preise, für den die Luft jedoch täglich dünner wird.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)