» 30.06.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich nach den Kursverlusten vom Freitag gestern wieder erholen können und setzen somit ihren seit rund vier Wochen existenten Seitwärtstrend fort. Nach dem gestrigen leichten Rückgang ziehen die Heizöl-Notierungen hierzulande in Folge wieder etwas an.
Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 41,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 39,50 Dollar. Der Euro verliert im Vergleich zum US-Dollar etwas an Wert und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1230 US-Dollar gehandelt.
Die Zahlen der Neuinfektionen, vor allem in den USA, ist weiterhin eines der bestimmenden Themen am Ölmarkt. Auch gestern gab es hier nach den Zahlen von Worldometer wieder knapp 45.000 neue Corona-Fälle, wobei vor allem die drei bevölkerungsreichsten Staaten Kalifornien, Texas und Florida betroffen sind. Es gibt also weiterhin große Unsicherheiten, was die künftige Ölnachfrage betrifft, denn sollte es hier wieder stärkere Einschränkungen geben, wird sich das natürlich entsprechend auf den Konsum und den Kraftstoffverbrauch auswirken.
Das Gegengewicht hierzu ist auf der Angebotsseite nach wie vor das OPEC-Förderabkommen, das bislang sehr konsequent umgesetzt worden ist und das vorerst bis Ende Juli Bestand haben soll. Allerdings gibt es erste Hinweise aus Kreisen des Kartells, dass es bereits wieder Gespräche über eine erneute Verlängerung gegeben haben soll. Auch wenn dies nicht wirklich überraschen sollte, so stützte dies die Ölmärkte im gestrigen Handel.
Auch die Insolvenz der Chesapeakt Energy Corp, eines der bekanntesten Schieferölunternehmen der USA, hat verdeutlicht, dass die Ölproduktion in Nordamerika wohl nicht so schnell wieder auf die Beine kommen dürfte, vor allem weil hier die nötigen Investments in naher Zukunft wohl eher ausbleiben werden.
Die Meldung, dass der Iran wegen der Tötung des Generals Soleimani Haftbefehl gegen US-Präsident Trump und weiteren 35 Personen erlassen hat, wurde am Ölmarkt hingegen kaum zur Kenntnis genommen.
Gemischt ausgefallene Konjunkturdaten brachten ebenso keine neuen Impulse. Während die Geschäfts- und Verbraucherstimmung in der EU per Juni nur bei 75,7 statt der erwarteten 80 Punkten lag, stieg die Zahl der US-Häuserverkäufe per Mai um satte 44,3 Prozent. Die heute Morgen veröffentlichten Einkaufsmanagerindizes aus China lagen sowohl in der Industrie, als auch im Dienstleistungssektor leicht über den Erwartungen der Analysten.
Trotzdem geht es heute Morgen am Devisenmarkt mit dem Euro weiter nach unten, nachdem unsere Gemeinschaftswährung bereits gestern am Nachmittag unter Druck geraten war. Zuvor gab es noch einen Anstieg bis knapp 1,13 US-Dollar.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute leider mit leichten bis moderaten Aufschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Weiterhin bleibt die Nachfrage auf einem sehr niedrigem Niveau, obwohl sich die Notierungen weiterhin auf dem niedrigsten Niveau seit gut vier Jahren bewegen.
Unabhängig da von ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)