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Heizöl-Markt aktuell: Trump will mit Putin über Ölpreise reden - Heizölpreise geben weiter nach!
 
» 31.03.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten sind gestern im Laufe des Tages wieder deutlich unter Druck geraten, konnten sich am Abend und auch heute Morgen aber wieder erholen. Trotzdem starten die Heizöl-Notierungen hierzulande mit weiteren leichten Abschlägen in den heutigen Handel.

Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei gut 23 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 21,30 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1020 US-Dollar gehandelt.

Dass dem US-Präsidenten Donald Trump die Rohölpreise irgendwann zu niedrig sein würden, schien vor wenigen Monaten noch schier undenkbar zu sein. Nun will er offenbar mit seinem russischen Amtskollegen Wladimir Putin über Maßnahmen sprechen, die den Ölmarkt stabilisieren sollen. Es ist kein Geheimnis, dass die US-Schieferölindustrie bei den aktuellen Notierungen größtenteils nicht kostendeckend produzieren kann und eine große Pleitewelle im Gange ist. Dies würde aber sicherlich Russland in die Karten spielen, denn hier gibt es nur einige wenige große Konzerne, die wohl sicherlich um einiges länger durchhalten können. Ob Putin sich auf Regulierungsmaßnahmen einlässt und welche Bedingungen daran geknüpft werden, wird sich bald zeigen.
Am Ölmarkt wurde die Nachricht mit großen Interesse zur Kenntnis genommen und nachdem die US-Sorte "WTI" kurzzeitig unter die 20-Dollar-Marke gefallen war, konnten sich die Futures wieder deutlich erholen.
Wie schlecht es der US-Ölindustrie mittlerweile geht, machte der gestern veröffentlichte wöchentliche Baker-Hughes-Report deutlich. Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist nämlich weiter um 40 Anlagen zurückgegangen und es ist zu erwarten, dass sich dieser Trend sogar noch beschleunigen wird.
Mittlerweile kommt aus den Reihen der Ölproduzenten die Bitte an die US-Regierung, die Produktion zu regulieren. Man warnt davor, dass die Branche großen Schaden nehmen und die USA bald wieder von Ölimporten abhängig sein könnte.

Am Devisenmarkt konnte der US-Dollar von der ingesamt wieder recht guten Stimmung an den Aktienmärkten profitieren und im Vergleich zum Euro etwas an Boden gutmachen. Auch heute Morgen geht es mit dem Greenback weiter nach oben, was mit überraschend guten Konjunkturdaten aus China begründet wird. Hier wurden die Einkaufsmanagerindizes aus der Industrie und dem Dienstleistungssektor per März mit jeweils über 50 Punkten veröffentlicht und lagen damit deutlich über den Erwartungen.

Die Heizölpreise hierzulande starten heute morgen trotz der Währungsverluste mit weiteren leichten Abschlägen in den Handel. Erste Preistendenzen und aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Nach wie vor ist die Lage im Handel sehr angespannt, denn die Liefer- und Lagerkapazitäten sind zu hundert Prozent ausgelastet und die Nachfrage hat zum Wochenstart wieder deutlich zugelegt. Die mittlerweile weit auseinandergegangene Schere zwischen den Rohöl- und Heizölpreisen kann sich erst dann wieder schließen, wenn die Nachfrage deutlich zurück geht.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluß vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbau t werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.


 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)