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Heizöl-Markt aktuell: Schlechte Stimmung an Finanzmärkten - Öl- und Heizölpreise wieder schwächer!
 
» 22.09.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Tages deutliche Verluste eingefahren, nachdem sich zunehmend verstärkende Corona-Sorgen zuvor entsprechend negativ auf die Stimmung an den Aktienmärkten auswirkten. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande mit leichten Abschlägen in den Handel gehen, nachdem bereits gestern deutliche Minuszeichen die Verbraucher erfreut haben.

Aktuell stehen die November-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 41,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 39,25 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1750 US-Dollar gehandelt.

Nachdem die internationalen Rohölpreise bereits am Freitag im späten Handel unter Druck geraten waren, setzten die Futures auch gestern diesen Trend fort und es gab bis Handelsschluss deutliche Verluste.
Ein Hauptgrund hierfür war sicherlich die schlechte Stimmung an den europäischen Aktienmärkten, wo der Deutsche Aktienindex (DAX) gestern gut vier Prozent eingebüsst hat. Hier machen sich wieder zunehmend Corona-Sorgen breit, nachdem die Zahl der Neuinfektionen in Europa zuletzt weiter stark angestiegen ist und neue regionale Einschränkungen wohl schon bald auf die Konsumlaune der Bürger drücken werden.
Auch die Wiederaufnahme der libyschen Ölexporte brachte gestern Druck auf die Ölpreise. Die National Oil Corporation (NOC) hob am Wochenende das Force Majeure an einigen Ölanlagen auf und erste Tanker sind bereits unterwegs um Ware abzuholen. Die Experten von Goldman Sachs rechnen damit, dass die Fördermengen in den nächsten Wochen und Monaten auf bis zu 550.000 Barrel pro Tag steigen könnten. Derzeit werden täglich lediglich rund 90.000 Barrel produziert. Bereits in den nächsten Tagen sollen die Mengen auf gut 300.000 Fass pro Tag ansteigen.
Der Tropensturm Beta, der wieder für einige Evakuierungen und Ausfällen in der Ölförderregion an der texanischen Küste gesorgt, erreicht in diesen Stunden Festland und dürfte dabei aller Voraussicht nach keine größeren Schäden anrichten.

Die wieder deutlich gestiegenen Corona-Zahlen in Europa belasteten auch den Euro am Devisenmarkt. Gestern verlor unsere Gemeinschaftswährung im Vergleich zur "Öl- und Krisenwährung" US-Dollar deutlich an Wert und fiel auf den niedrigsten Stand seit Mitte August zurück. Auch die nach wie vor große Unsicherheit beim anstehenden EU-Austritt Großbritanniens bringt Druck auf den Euro.
 
Trotz der Währungsverluste werden die Heizölpreise hierzulande mit leichten bis moderaten Abschlägen in den heutigen Handelstag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Entsprechend gehen viele potenzielle Käufe wieder in Warteposition, sodass sich die Nachfrage zuletzt etwas abgeschwächt hat. In den kommenden Tagen wird der Herbst aber mit aller Gewalt Einzug halten und auch die letzten noch auf Sommerbetrieb laufenden Heizungen dürften dann wieder auf Heizbetrieb umgeschaltet werden. Dies erhöht erfahrungsgemäß das Bestellaufkommen.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.


 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)