Heizöl-Markt aktuell: Preisstabilität in 2019! Was bringt 2020?
» 31.12.2019 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich zum Jahresende hin leider etwas verteuert, bewegen sich aber immer noch auf dem Niveau der letzten Monate. Auch die Heizölpreise pendeln an den letzten Handelstagen um den Durchschnittspreis des gesamten Jahres 2019.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 66,60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 61,50 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar nochmals verbessern und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1210 Dollar gehandelt.
Am Ölmarkt geht ein sehr konstantes Jahr zu Ende. Das gilt sowohl für die internationalen Rohölpreise, als auch für die heimischen Heizöl-Notierungen. Selten waren die Preisausschläge innerhalb eines Jahres so gering. Egal wann also bestellt wurde, man konnte nur wenig falsch machen.
Nur Mitte September gab es etwas stärkere Turbulenzen, als es einen Angriff auf die bedeutendsten Ölanlagen Saudi-Arabiens gegeben hat. Zum Glück blieb die Lage im Nahen Osten im Großen und Ganzen friedlich und die Gemüter beruhigten sich wieder. Aber sicherlich wird die allgemein nach wie vor recht unstabile Lage in dieser für die globale Ölversorgung extrem wichtigen Region auch im nächsten Jahr ein wichtiges Thema bleiben.
Ebenso wie der Handelskonflikt zwischen den USA und China. Auch wenn es hier zuletzt eine Annäherung gegeben hat, wird es für die weitere Entwicklung der weltweiten Konjunktur von extremer Wichtigkeit sein, ob man sich wieder öffnen kann und freien, aber natürlich auch fairen Handel betreiben will, oder der von US-Präsident Trump vorangetriebene Protektionismus die Wirtschaftstätigkeit weiter einschränken wird. Davon ist natürlich auch die globale Ölnachfrage abhängig, die im nächsten Jahr möglicherweise erstmals seit mehr als 10 Jahren wieder zurückgehen könnte.
Die am OPEC-Förderabkommen beteiligten Länder wollen dem Rechnung tragen und haben Anfang Dezember die Produktionsquoten für das neue Jahr nochmals reduziert. Dies war in der Vergangenheit aber auch deshalb notwendig, da die USA mit Hilfe der Schieferöltechnologie zum größten Ölförderland der Welt aufgestiegen ist und ihre Produktion immer weiter ausbaut. Ob hier das Zenit bald erreicht sein wird ist schwer abschätzbar. Auf jeden Fall ging die Zahl der aktiven US-Bohranlagen in diesem Jahr deutlich um über 20 Prozent zurück, was ein Hinweis darauf sein könnte.
Auch im nächsten Jahr werden diese drei Themenschwerpunkte sicherlich die entscheidende Rolle am Ölmarkt spielen. Aber auch der Umweltgedanke wird sich immer mehr niederschlagen müssen und sich mittel- und langfristig auf die globalen Ölmärkte auswirken.
Auch am Devisenmarkt war das Wechselkursverhältnis zwischen dem Euro und der Ölwährung US-Dollar von großer Stabilität geprägt. Trotz Brexit und der nach wie vor extrem expansiven Geldpolitik der EZB, konnte sich unsere Gemeinschaftswährung insgesamt gut halten und musste nur geringe Verluste hinnehmen. In den letzten Wochen des Jahres ging es mit dem Euro sogar wieder etwas nach oben.
Selten gab es am heimischen Heizöl-Markt im Laufe eines Jahres so geringe Preisausschläge wie in 2019. Nachdem es ja im Herbst 2018 aufgrund des Raffineriebrandes in Vohurg und des extremen Niedrigwassers zu massiven Versorgungsproblemen gekommen war, startete das Jahr zwar mit sehr hohen Umsätzen, aber erfreulicherweise mit sehr günstigen Preisen. Von Juni bis Mitte September konnte ebenfalls sehr günstig bestellt werden, ehe der Anschlag auf die saudischen Ölanlagen für Hektik und einen kräftigen, aber doch eher kurzen Preisausschlag sorgte. Das Bestellaufkommen blieb das ganze Jahr über recht hoch und schwächt
e sich erst zum Jahresende hin etwas ab. Mit der erstmaligen Erhebung der CO2-Abgabe zum 01.01.2021 dürfte das nächste Jahr voraussichtlich nicht ganz so ruhig zu Ende gehen, denn sehr viele Verbraucher werden sicherlich den Aufschlag von sieben Cent pro Liter verständlicherweise noch vermeiden wollen. Allgemein ist zu hoffen, dass das neue Jahr ähnliche Preisstabilität bringt und der Ölmarkt von großen Krisen verschont bleiben wird.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)