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Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise ziehen trotz Fördererhöhung weiter an - Heizölpreise folgen!
 
» 04.12.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten konnten auch gestern wieder deutliche Gewinne erzielen und die Brentöl-Futures haben seit langer Zeit wieder die 50-Dollar-Marke im Visier. In Folge werden leider auch die Heizöl-Notierungen ihren Aufwärtstrend der letzten Tage und Wochen fortsetzen.

Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 49,60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 46,30 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar nochmals zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2155 US-Dollar gehandelt.

Die OPEC+-Gruppe hat sich geeinigt. Ab Januar nächsten Jahres soll die Förderung um 500.000 Barrel pro Tag angehoben werden, was durchaus eine kleine Überraschung ist. Die meisten Marktbeobachter und Analysten hatten eigentlich damit gerechnet, dass die bislang geltenden Quoten für weitere drei Monate verlängert werden. Auch eine weitere Drosselung der Produktion war angesichts der stark steigenden Ölexporte Libyens zeitweise ein Thema.
Ab dem neuen Jahr soll zudem ein monatliches Ministertreffen stattfinden, um die aktuelle Situation zu analysieren und somit schnell auf sich verändernde Marktbegebenheiten reagieren zu können.
Dieses Ergebnis wurde nach langen und zähen Verhandlungen erst am Abend vermeldet, doch bereits untertags war durchgesickert, dass es auf eine leichte Förderanhebung hinauslaufen könnte.
Trotzdem zogen die Rohölpreise gestern weiter an und die Futures der Nordsee-Ölsorte "Brent" könnten schon bald, erstmals seit Anfang März, wieder die 50-Dollar-Marke erreichen.
Preistreibend wirkten dabei sicherlich die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten. Bereits am frühen Morgen wurde der chinesische Caixin/Markit Einkaufsmanagerindex aus dem Dienstleistungssektor mit 57,8 Punkten vermeldet. Erwartet wurden nur 56,5 Zähler. Aus der EU kamen dann deutlich gestiegene Einzelhandelsumsätze, bevor am Nachmittag ein kräftiger Rückgang bei den Erstanträgen auf US-Arbeitslosenunterstützung von 787.000 auf 712.000 die Anleger positiv überraschte. Auch die weitergeführten Jobgesuche gingen im Vergleich zur Vorwoche um mehr als 500.000 zurück.
 
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar die jüngsten Gewinne gut verteidigen und sogar nochmals etwas zulegen. Weiterhin profitiert unsere Gemeinschaftswährung dabei von der in letzter Zeit deutlich gestiegenen Risikobereitschaft der Anleger, die zudem auch auf ein baldiges US-Konjunkturpaket hoffen.

Trotz der erneuten Währungsgewinne kennen die Heizölpreise hierzulande leider weiter nur eine Richtung. Auch heute sind, zumindest aus morgendlicher Sicht, wieder Aufschläge in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter zu erwarten, sodass die Notierungen den höchsten Stand seit Mitte Mai erreichen werden. Verstärkt wird der Aufwärtstrend von der neuen CO2-Abgabe, die ab Januar auf Heizöl, aber auch auf Erdgas und Kraftstoffe erhoben wird. Diese verteuert den Liter um knapp 8 Cent. Da die verfügbaren Liefertermine für das alte Jahr immer knapper werden und in einigen Regionen nur noch Notfälle versorgt werden können, muss die staatliche Abgabe vielerorts bereits jetzt in den Preis eingerechnet werden.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine ne ue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)