Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise ziehen kräftig an - Heizölpreise steigen moderat!
» 06.01.2021 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern einen Satz nach oben gemacht, als nach dem OPEC-Treffen bekannt wurde, dass das Angebot am Ölmarkt in nächster Zeit überraschenderweise reduziert werden soll. Da es gleichzeitig auch Währungsgewinne gab, werden die Heizöl-Notierungen heute nur moderat ansteigen.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 54 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde gut 50 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar deutlich verbessern und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2340 Dollar gehandelt.
Nachdem die OPEC+ Gruppe am Montag keine gemeinsame Linie finden konnte, gingen die Verhandlungen gestern weiter. Am Nachmittag gab es dann das nicht unbedingt zu erwartende Ergebnis, dass es im Februar und auch im März zu keiner Produktionsanhebung kommen soll, so wie dies eigentlich ursprünglich geplant war. Doch das war nur ein Teil des Ergebnisses.
Völlig überraschend wurde anschließend vermeldet, dass Saudi-Arabien seine Fördermengen in den Monaten Februar und März freiwillig um eine Million Barrel pro Tag drosseln will. Diese Entscheidung sei nach Aussagen des saudischen Energieministers Abdulaziz bin Salman nicht Bestandteil des OPEC-Kompromisses.
Sollten die Vereinbarungen eingehalten werden, wovon nach den Erfahrungen der letzten Monate auszugehen ist, dürfte dem Ölmarkt im Februar und März weniger Angebotsmenge zur Verfügung stehen, als dies noch in den Monaten Dezember und Januar der Fall war.
Die Analysten von Goldman Sachs reagierten prompt auf die neuen Marktbegebenheiten und hoben die Preiserwartung für Brent-Öl bis Ende des Jahres auf 65 Dollar pro Barrel an. Aktuell notieren die Futures auf dem höchsten Stand seit Februar letzten Jahres!
Nach Börsenschluss vermeldete das American Petroleum Institute (API) dann ihre Version der wöchentlichen US-Ölbestandsdaten, die in Summe mit einem Zuwachs von über 10 Millionen Barrel zwar preisdrückend ausgefallen sind, im Trubel um den OPEC-Kompromiss und der völlig überraschenden Entscheidung Saudi-Arabiens mehr oder weniger untergegangen sind. Heute Nachmittag kommen die etwas wichtigeren Zahlen des Department of Energy (DOE).
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern wieder einen Satz nach oben, auf einen neuen Höchstkurs seit April 2018 machen. Den "Greenback" belasteten erste Prognosen zur Stichwahl im US-Bundesstaat Georgia, die auf einen sehr engen Wahlausgang hinweisen. Die Wahl ist extrem wichtig, da bei einem Sieg der Demokraten diese auch die Kontrolle im US-Senat hätten und somit der künfitge Präsident Joe Biden wesentlich leichter regieren könnte.
Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Aus dem erhofften Rückgang der Heizölpreise zu Jahresbeginn wird aufgrund der oben erläuterten Ereignisse wohl vorerst leider nichts. Heute ziehen die Notierungen nach aktuellen Berechnungen und ersten Preistendenzen um knapp einen Cent pro Liter an. Die Währungsgewinne federn den Anstieg der internationalen Ölpreise dabei etwas ab. Die Nachfrage ist weiterhin am Boden und wird durch den Preisanstieg sicherlich nicht belebt. Die Hoffnung auf fallende Kurse ist aber weiterhin gegeben, da uns die Corona-Pandemie wohl leider noch eine längere Zeit einschränken und sich somit der Ölverbrauch reduzieren wird.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht mögli
ch und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)