Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise wieder im freien Fall - Heizölpreise auf Langzeittief
» 27.02.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben auch gestern wieder massiv an Wert eingebüßt und sind auf das niedrigste Niveau seit Mitte 2017 gefallen. In Folge haben auch die Heizöl-Notierungen hierzulande wieder ein neues Langzeittief erreicht.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 52,80 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 48,10 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar seinen Aufwärtstrend der letzten Tage fortsetzen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0915 US-Dollar gehandelt.
Nachdem die Rohölpreise bereits an den ersten beiden Handelstagen dieser Woche kräftig nachgegeben hatten, starteten die Futures auch gestern wieder mit schwacher Tendenz in den europäisch geprägten Handel.
Das bestimmende Thema an den weltweiten Finanzmärkten bleibt natürlich das Coronavirus, das sich immer weiter auszubreiten droht und nun wohl auch den US-Markt erfasst hat. Die Gefahr einer Pandemie ist größer denn je und so werden nicht nur die Ölpreise, sondern auch Aktien und andere Rohstoffe weiter kräftig nach unten gehandelt.
Mit Start des US-Handels sah es gestern zunächst danach aus, als könnte eine Zwischenerholung einsetzen, doch im späten Handel ging es dann nochmals deutlich gen Süden und die Notierungen schlossen auf Tagestiefstand.
Die am Nachmittag veröffentlichten US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) fielen mit einem Rückgang von in Summe gut vier Millionen Barrel zwar eher bullish aus, vor allem auch weil die Gesamtnachfrage gestiegen ist, jedoch blieb der Einfluss auf den Kursverlauf relativ gering.
Während die Nachfrage weiterhin stark durch das Coronavirus belastet wird, nimmt der Druck auf die OPEC immer mehr zu. Heute in einer Woche trifft sich das Kartell in Wien um zunächst intern über weitere Förderkürzungen zu beraten, am Tag darauf soll dann eine Einigung mit den am Förderabkommen beteiligten Nicht-OPEC-Staaten gelingen. Man darf gespannt sein!
Am Devisenmarkt konnte der Euro auch gestern im Vergleich zum US-Dollar weiter zulegen. Belastend auf den Greenback wirken sicherlich die Coranafälle in den USA, aber auch die Möglichkeit, dass die US-Notenbank die Zinsen in nächster Zeit senken könnte.
Die Heizölpreise hierzulande befinden sich im freien Fall und sind auf den tiefsten Stand seit September 2017 zurückgefallen. Der heutige Rückgang dürfte nach aktuellen Berechnungen und ersten Preistendenzen bei ein bis eineinhalb Cent pro Liter liegen. Entsprechend der Preisentwicklung hat die Nachfrage wieder deutlich an Fahrt aufgenommen. Die Lieferzeiten steigen, was aber für die wenigsten relevant sein dürfte, denn gekauft wird in diesen Tagen natürlich hauptsächlich wegen dem sensationell günstigen Preisniveau.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluß vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)