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Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise weiter stabil - Heizölpreise steuern neues Langzeittief an!
 
» 12.05.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich auch zum Start in die neue Handelswoche relativ stabil gezeigt und tendieren heute Morgen in Asien bislang etwas schwächer. Ebenfalls weiter nach unten geht es mit den Heizöl-Notierungen hierzulande, die heute aller Voraussicht nach den tiefsten Stand seit knapp vier Jahren erreichen werden.

Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 29,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 24,50 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar leicht zurück und wird auch heute Morgen zu Kursen um 1,0820 US-Dollar gehandelt.

Auch wenn die Ölnachfrage in einigen Regionen, nach den ersten Lockerungen der Corona-Beschränkungen, wieder anzieht und in China wohl fast schon wieder Normalniveau erreicht hat, ist nach wie viel zu viel Öl auf dem Markt. Bis die zu Ostern beschlossenen Kürzungen von OPEC und Co. Wirkung zeigen, dürften noch Wochen, wenn nicht gar Monate vergehen.
Dass die durch das neue Förderabkomen erhoffte Preisstabilisierung noch etwas länger auf sich warten lassen wird, befürchtet wohl auch Saudi-Arabien, das gestern überraschend angekündigt hat, noch einmal zusätzlich eine Million Barrel pro Tag vom Markt nehmen zu wollen. Andere OPEC-Staaten wie Kuwait und die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) wollen ebenfalls stärker kürzen, als ursprünglich vereinbart.
In einer ersten Reaktion zogen die Rohölpreise gestern zwar zunächst spürbar an, fielen wenig später aber schon wieder zurück, denn von den meisten Analysten wird dies eher als ein Akt der Verzweiflung gesehen der deutlich macht, wie ernst die Lage am Ölmarkt immer noch ist. Zwar rechnen die meisten Marktbeobachter mittlerweile zwar nicht mehr mit einem zweiten Ölpreis-Crash, ein nachhaltiger Preisanstieg dürfte aber ebenfalls noch einige Zeit auf sich warten lassen und vor allem davon anhängig sein, ob und wie schnell sich die globale Wirtschaft vom Corona-Schock erholen kann. Vor allem im Flugverkehr dürfte die Krise langfristig tiefe Spuren hinterlassen. Die Experten von Goldman Sachs rechnen sogar damit, dass hier die Nachfrage nie mehr den Stand vor der Pandemie erreichen wird, weil diese vielen Unternehmen aufgezeigt hat, dass ein großer Teil der Meetings auch über Videokonferenzen virtuell abgehalten werden kann.

Am Devisenmarkt gab es auch gestern wieder einen recht unspektakulären Handel, bei dem der Euro im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar wieder etwas an Boden verloren hat. Vor allem der extrem starke Einbruch der italienischen Industrieproduktion drückte auf die Gemeinschaftswährung. Hier rechneten Volkswirte per März mit einem Rückgang von 20 Prozent, tatsächlich lag dieser aber bei 28,4 Prozent.
 
Trotz der Währungsverluste werden die Heizölpreise heute aller Voraussicht nach den vierten Handelstag in Folge nachgeben und dabei eventuell auch ein neues Langzeittief markieren. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Die etwas zurückgehende Inlandsnachfrage gibt dem Handel immer mehr Spielraum für Preissenkungen, auch wenn die internationalen Ölpreise mittlerweile deutlich höher stehen als noch vor einigen Wochen. Vor allem in Süddeutschland ist das Potenzial nach unten immer noch sehr hoch!

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Soll te dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.


 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)