Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise weiter richtungslos - Heizölpreise kaum verändert
» 30.07.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben auch gestern keine großen Sprünge gemacht und treten weiter auf der Stelle. Bei ebenfalls stabilen Wechselkursen, werden die Heizöl-Notierungen hierzulande ebenfalls ohne große Veränderung in den heutigen Handelstag starten.
Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 43,60 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 41,20 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar weiter leicht verbessern und wird auch heute Morgen zu Kursen um 1,1755 US-Dollar gehandelt.
Obwohl das American Petroleum Institute (API) einen unerwartet deutlichen Rückgang der US-Rohölvorräte vermeldet hatte, starteten die Ölpreise gestern mit leichten Abschlägen in den asiatisch geprägten Handel. Erst als die Meldung kam, dass sich vor der Karibik ein neuer Tropensturm zusammenbraut, zogen die Futures an. Dabei hatte die Marktteilnehmer sicherlich auch schon die Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) im Hinterkopf, die um 16.30 Uhr veröffentlicht wurden.
Auch hier gab es einen deutlichen Abbau bei den Rohölbeständen von über zehn Millionen Barrel und nur leichten Zuwächse bei den Produkten. Bullish, also preistreibend war dabei auch der deutliche Anstieg der Gesamtnachfrage um 1,4 auf 19,1 Millionen Barrel pro Tag zu werten. Die US-Ölproduktion lag unverändert bei 11,1 Millionen Barrel pro Tag.
Die Rohölpreise reagierten aber kaum auf die doch recht deutlichen Veränderungen und gingen in etwa auf Mittagsniveau aus dem Handel.
Die Sorge, dass die Corona-Pandemie der globale Nachfrage wieder einen Dämpfer verleihen könnte, ist derzeit einfach zu groß, zumal die weltweite Angebotsmenge in den nächsten Wochen wieder zunehmen sollte. Außerdem belastet das schlechte Verhältnis zwischen den USA und China die Konjunkturentwicklung.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern weitere Gewinne verbuchen und kurzzeitig sogar die 1,18-Dollar-Marke überqueren. US-Notenbank-Chef Jerome Powell hatte gestern mit seiner Aussage zu einer möglichen Zinsanhebung die Verluste beim Greenback ausgelöst. Wörtlich sagte der Fed-Chef: "Wir denken noch nicht einmal darüber nach, über das Nachdenken über eine Zinshebung nachzudenken."
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben auch heute weitgehend unverändert in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein ganz leichtes Plus von bis zu 0,2 Cent erwarten, das aber kaum der Rede wert ist. Insgesamt bleiben die Notierungen auf einem äußerst attraktiven Preisniveau, dass derzeit aber leider nur von wenigen Ölheizern genutzt wird bzw. genutzt werden kann. Viele Verbraucher sind bei diesen Temperaturen derzeti sicherlich im Urlaubsmodus und denken schlichtweg nicht an den Heizölvorrat für den nächsten Winter, der Großteil dürfte die Tanks aber bereits in den letzten Wochen und Monaten zu ebenfalls sehr guten Konditionen gefüllt haben.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehe
nden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)