Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise weiter leicht im Aufwind - Heizölpreise weitergehend stabil
» 11.05.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag im späten Handel wieder etwas zulegen können und sind auf Tageshoch aus dem Handel gegangen. Bei weiterhin stabilen Wechselkursen, werden die Heizöl-Notierungen im Großen und Ganzen nur wenig verändert, regional eventuell auch mit leichten Aufschlägen in die neue Handelswoche starten.
Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 30,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 24,40 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar behaupten und wird auch heute Morgen zu Kursen um 1,0845 US-Dollar gehandelt.
Es scheint so, als kehre wieder ein Stück Normalität in den Ölmarkt ein. Zumindest in China gehen die Ölbestände schon wieder zurück und der Bedarf hat sich wieder deutlich erholt. Im April sollen die Ölimporte um 1,7 Prozent auf 9,9 Millionen Barrel pro Tag angestiegen sein, im Jahresdurchschnitt 2019 lagen diese bei 10,2 Millionen Fass.
Dies nährt natürlich die Hoffnung, dass es mit Wirtschaft und Ölverbrauch auch in der westlichen Welt bald wieder deutlich nach oben gehen könnte und so konnten sich die Rohölpreise in letzter Zeit relativ gut entwickeln und sich weiter stabilisieren.
Ob es aber tatsächlich so schnell wieder nach oben geht, darüber sind sich die Analysten noch uneins. Tatsächlich wird die Überversorgung, trotz der begonnen Produktionskürzungen, wohl auch noch im Mai immens hoch blieben und auf dem Future-Markt steht bereits in sieben Handelstagen wieder ein Kontraktwechsel bei der US-Ölsorte "WTI" an, der durchaus nochmals für Turbulenzen sorgen könnte.
Die am Freitagnachmittag veröffentlichten Arbeitsmarktdaten aus den USA fielen nicht ganz so schlecht aus wie erwartet. Die Zahl der Jobs außerhalb der Landwirtschaft ging per April nur um 20,5 statt 22 Millionen zurück und die Arbeitslosenquote stieg in Folge auf 14,7 statt 16 Prozent.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen ist in der vergangenen Woche um weitere 33 auf nun nur noch 292 Einheiten zurückgegangen. Damit hat sich der Trend nach unten in absoluten Zahlen zwar verlangsamt, dies aber mittlerweile von einer deutlich verringerten Basis. Mittlerweile ist hier der niedrigste Stand seit August 2009 erreicht, was erwarten lässt, dass die US-Ölproduktion in den nächsten Monaten weiter deutlich zurückgehen wird.
Am Devisenmarkt gab es auch am Freitag wieder einen recht ruhigen Handel, bei dem der Euro im Vergleich zum US-Dollar nur kurzzeitig etwas stärker zulegen konnte. Alles in allem bleiben die Ausschläge aber weiterhin sehr gering.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute nur wenig verändert in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen lassen leichte Aufschläge von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten, erste Preistendenzen deuten eher auf stabile Notierungen in. Die Nachfrage hat sich in den letzten Tagen weiter etwas abgeschwächt, liegt für diese Jahreszeit aber immer noch auf einem recht hohen Niveau. Sollten die Rohölpreise in nächster Zeit halbwegs stabil bleiben, dürfte es am Heizöl-Markt auch in dieser Woche wieder durchaus etwas nach unten gehen und sich die rechnerische Differenz zu den Weltmarktpreisen weiter verringern.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue &Oum
l;lheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)