Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise weiter kaum bewegt - Heizölpreise heute etwas leichter
» 29.07.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten bleiben weiter auf Richtungssuche. Auch gestern blieben die Futures in einer engen Spanne, tendierten dabei aber leicht nach unten. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen mit Abschlägen in den heutigen Tag starten.
Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 43,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 41,10 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar auf hohem Niveau behaupten und wird auch heute Morgen zu Kursen um 1,1740 US-Dollar gehandelt.
Der Ölmarkt steckt weiter im Sommerloch und die Marktteilnehmer suchen nach einer neuen Richtung. Das Potenzial nach oben dürfte dabei weiterhin sehr gering sein, denn die bearishen, also preistreibenden Faktoren überwiegen nach wie vor.
Vor allem die Sorge vor neuen Lockdown`s und der damit einhergehende Rückgang der Ölnachfrage drückt auf die Notierungen. Auch die mittlerweile sehr schlechten politischen und wirtschaftlichen Beziehungen zwischen den USA und China ist einer positiven Entwicklung der globalen Wirtschaft nicht unbedingt zuträglich. Hinzu kommt, dass die Ölproduktion in nächster Zeit wieder ansteigen wird, sodass es eventuell zu einer neuen Überversorgung kommen könnte.
Auf der anderen Seite werden von Notenbanken und Regierungen immer wieder neue Hilfspakete geschnürt, die Hoffnung wecken, dass sich die Wirtschaft bald wieder erholen wird. Außerdem ist sehr viel Liquidität in den Finanzmärkten, was die Preise der Aktien, aber auch der Rohstoffe nach oben treibt.
Gestern gab es kaum neue Markt bewegende Meldungen. Die am Nachmittag veröffentlichten Konjunkturdaten aus den USA fielen gemischt aus und wurden von den Händlern kaum zur Kenntnis genommen.
Die nach Börsenschluss vermeldeten API-Ölbestandsdaten waren eher bullish, also preistreibend zu werten. Hier gab es in Summe einen Rückgang von 5,5 Millionen Barrel, während die Analysten im Vorfeld nur mit einem Minus von 1,5 Millionen Fass gerechnet hatten.
Am Devisenmarkt warten die Marktteilnehmer auf die Ergebnisse der Sitzung der US-Notenbank, die heute Abend erwartet werden. Vor allem dürfte die Einschätzung der konjunkturellen Lage in den USA durch Fed-Chef Jerome Powell von Interesse sein. Gestern gab es kaum größere Veränderungen im Umtauschverhältnis zwischen dem Euro und dem US-Dollar.
Weiterhin also sehr stabile Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute mit leichten Abschlägen erwartet werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von bis zu knapp einen halben Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage ist dabei weiterhin im Sommerloch gefangen. Mittlerweile sind überall Ferien und zudem die Tanks meist gut gefüllt. Wer denkt da ans Heizöl und den nächsten Winter?
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)