» 20.02.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben auch gestern wieder deutliche Gewinne verbuchen können und stehen derzeit auf dem höchsten Niveau seit Ende Januar. In Folge werden hierzulande leider auch die Heizöl-Notierungen ihren Aufwärtstrend der letzten Tage fortsetzen.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 59,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 53,50 Dollar. Der Euro setzt seinen Abwärtstrend im Vergleich zum US-Dollar ebenfalls weiter fort und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0790 US-Dollar gehandelt.
Bei weiterhin recht hohen Umsätzen konnten die Rohölpreise auch gestern wieder deutliche Gewinne einfahren.
Hauptverantwortlich hierfür dürfte die Situation in Libyen sein. Auch wenn sich generell nichts geändert hat und die Ölproduktion bereits seit Wochen nur noch auf niedrigstem Niveau läuft, so sieht es mittlerweile stark danach aus, als könnte dieser Zustand noch länger Bestand haben. Bisher stufte man die Exportausfälle aus Libyen eher nur als vorübergehenden Effekt ein.
Dies könnte auch mit ein Grund sein, warum Russland derzeit keinen Grund für weitere Förderkürzungen sieht bzw. noch kein vorgezogenen OPEC-Treffen zustandegekommen ist, zumal sich zudem die positiven Meldungen zum Coronavirus in letzter Zeit weiter gehäuft haben. Die Zahl der Neuinfizierten ist mittlerweile auf den tiefsten Stand seit zwei Wochen gefallen.Trotzdem kann hier sicherlich noch keine Entwarnung gegeben werden und die Auswirkungen auf die globale Wirtschaftsentwicklung bleiben enorm. Die Aktienmärkte zeigen sich davon aber (noch) weitgehend unbeeindruckt und bleiben weiter auf Rekordniveau, was die Ölpreise derzeit ebenfalls tendenziell mit nach oben zieht.
Die gestern Abend nach Börsenschluss vermeldeten US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) fielen ebenfalls leicht bullsih, also preistreibend aus. In Summe gab es nämlich einen leichten Abbau von gut einer Million Barrel, während die Analysten im Vorfeld mit einem Zuwachs von gut zwei Millionen Fass gerechnet hatten.
Am Devisenmarkt konnte sich der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern angesichts von sehr guten Zahlen vom US-Immobilienmarkt recht gut behaupten und sogar mit einem leichten Plus aus dem Handel gehen. Heute Morgen fällt unsere Gemeinschaftswährung aber wieder deutlich zurück.
Kein Wunder also, dass es mit den Heizöl-Notierungen weiter nach oben geht. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von bis zu knapp einem Cent pro Liter erwarten. Mittlerweile sind die Kurse auf den höchsten Stand seit rund vier Wochen geklettert, liegen aber immer noch deutlich um Vorjahresniveau. Die Nachfrage bleibt in diesen Tagen aber überschaubar, was nicht nur an der Preisentwicklung, sondern sicherlich auch an den weiterhin viel zu milden Temperaturen liegt.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluß vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)