Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise weiter auf dem Weg nach oben - Heizölpreise ziehen nach!
» 17.12.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern im Großen und Ganzen seitwärts entwickelt, starten heute Morgen aber mit deutlichen Aufschlägen in den asiatisch geprägten Handel. Obwohl auch der Euro weiter zulegen konnte, werden die Heizölpreise heute ebenfalls etwas fester erwartet.
Aktuell stehen die Februar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei knapp 51,65 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 48,30 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar erneut deutliche Gewinne verbuchen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2230 US-Dollar gehandelt.
Der Optimismus an den internationalen Finanzmärkten kennt derzeit keine Grenzen. Auch gestern legten die Aktienkurse weiter zu und auch die Rohölpreise erreichten den höchsten Stand seit dem Ausbruch der Corona-Pandemie.
Unter den Einkaufsmanagern in der Europäischen Union hellt sich die Stimmung ebenfalls wieder auf. Der entsprechende Index aus der Industrie konnte per Dezember die Erwartung von 53 mit 55,5 Punkten deutlich übertreffen und noch größer war der Zuwachs im Dienstleistungsbereich, wo 47,3 statt 41,9 Zähler erreicht wurden. Gemischt fielen hier am Nachmittag die Vergleichszahlen aus den USA aus.
Wenig später wurden dann die mit Spannung erwarteten US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) bekanntgegeben. Im Gegensatz zu den API-Zahlen vom Vortag mussten diese eindeutig bullish, also preistreibend gewertet werden. Die Rohölvorräte gingen um über drei Millionen Fass zurück, bei den Produkten gab es hingegen leichte Aufbauten. Die Gesamtnachfrage hat um 0,8 Millionen Barrel zugelegt, die US-Ölproduktion war leicht rückläufig.
Die Reaktion der Marktteilnehmer blieb allerdings verhalten, auch wenn die Ölpreise dann doch in Nähe der Tageshöchststände aus dem Handel gingen. Erst heute Morgen sind verstärkt Käufe zu beobachten, die damit begründet werden könnten, dass sich die Ölnachfrage in Asien weiter deutlich erholt hat und es neue Hoffnungen auf ein Corna-Hilfspaket in den USA geben soll.
Am Devisenmarkt war der Handel gestern recht schwankungsanfällig. Zuerst konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar nach den guten Einkaufsmangerindizes deutlich zulegen, fiel im weiteren Handelsverlauf bis zum Abend hin aber wieder zurück. Als bekannt wurde, dass die US-Notenbank ihre expansive Geldpolitik bis auf Weiteres fortführen will, konnte unsere Gemeinschaftswährung wieder zulegen und auch heute Morgen geht es weiter nach oben, auf den höchsten Stand seit April 2018.
Trotz der Währungsgewinne werden die Heizölpreise hierzulande heute leider mit Aufschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus von rund einem halben Cent pro Liter erwarten. Dies, obwohl die Nachfrage nach Heizöl in diesen Tagen auf ein extrem niedriges Niveau gefallen ist. Kein Wunder, die Verbraucher haben das extrem attraktive Preisniveau im Sommer bzw. frühen Herbst genutzt und die Tanks gefüllt. Die bisher recht gemäßigt auftretende Winter hat davon noch nicht allzu viel abgesaugt. Außerdem hat die CO2-Abgabe von knapp 8 Cent pro Liter, die mittlerweile voll in den Notierungen enthalten ist, die Kauflaune vermiest.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung
einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)