Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise weiter auf Richtungssuche - Heizölpreise stabil bis leicht nachgebend!
» 02.07.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich gestern im Großen und Ganzen seitwärts entwickelt und befinden sich weiterhin auf Richtungssuche. Bei wenig veränderten Wechselkursen werden die Heizöl-Notierungen heute folglich stabil bis leicht nachgebend in den Tag starten.
Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 42,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde knapp 40 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1265 US-Dollar gehandelt.
Der deutliche Rückgang der US-Ölbestände, vermeldet durch das American Petroleum Institute (API), sowie eine auf den tiefsten Stand seit 20 Jahren gefallene OPEC-Ölproduktion sorgten gestern bis in die Mittagsstunden für steigende Rohölpreise. Unterstützt wurde diese Entwicklung durch einen besser als erwartet ausgefallenen EU-Einkaufsmanagerindex aus dem verarbeitenden Gewerbe, sowie guten Arbeitsmarktzahlen aus Deutschland.
Zu Beginn der zweiten Tageshälfte kam es dann aber zu massiven Verkäufen, ohne dass es hierfür eine entsprechende Meldung gegeben hätte. Händler nehmen in diesen Tagen, angesichts der großen Unsicherheit bezüglich der Corona-Pandemie, gerne schnell wieder Gewinne mit, vor allem wenn wichtige Daten zur Veröffentlichung anstehen, wie gestern am Nachmittag die US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE).
Hier gab es in Summe ebenfalls einen Rückgang von knapp acht Millionen Barrel, der vom API vermeldete Abbau fiel aber deutlich höher aus. Außerdem ging die Gesamtnachfrage im Vergleich zur Vorwoche um eine Millionen Barrel zurück, während die Ölproduktion unverändert blieb. Insgesamt wurden die Zahlen eher neutral gewertet, sodass von diesem Zeitpunkt aus eine eng angelegte Seitwärtsbewegung erfolgte.
Interessant ist eine Meldung, wonach der saudische Ölminister Prince Abdulaziz bin Salman bei einer Videokonferenz der OPEC mit einem neuen Preiskrieg gegen Nigeria und Angola gedroht haben soll, falls diese ihre Quoten weiterhin nicht einhalten würden. Der Deal steht also eventuell auf wackeligen Beinen.
Am Devisenmarkt konnte der Euro von den insgesamt doch recht guten Konjunkturdaten diesseits und jenseits des Atlantiks profitieren und im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas zulegen. Heute warten die Börsianer mit Spannung auf neue Arbeitsmarktdaten aus den USA.
Die Heizölpreise hierzulande starten nach diesen Vorgaben ohne eine einheitliche Richtung in den Tag. Aktuelle Berechnungen lassen im weiteren Handelsverlauf leichte Abschläge in einer Größenordnung von bis zu einem halben Cent erwarten. Insgesamt haben sich die Notierungen in den letzten drei Wochen auf einem sehr attraktiven Niveau stabilisiert. Nur bei einem erneuten Schwächeanfall der internationalen Ölpreise könnte es noch weiter nach unten gehen.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)