Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise vorübergehend im Aufwind - Heizölpreise weitgehend stabil
» 13.02.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben im gestrigen Handelsverlauf deutliche Gewinne erzielen können, starten heute Morgen aber eher wieder mit schwacher Tendenz in asiatisch und europäisch geprägten Handel. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande größtenteils stabil, eventuell auch mit leichten bis moderaten Aufschlägen in den Tag starten.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 55,65 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 51,20 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar immer weiter zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,0875 US-Dollar gehandelt.
Trotz des durch das American Petroleum Institute (API) veröffentlichten Aufbaus der US-Ölbestände und bearish, also preisdrückend zu wertenden Monatsbericht der Energy Information Administration (EIA) starteten die Rohölpreise gestern mit Aufschlägen in den Handel und die Gewinne wurde sukzessive den ganzen Tag über ausgebaut.
Daran änderte auch die per Dezember um 4,1 Prozent gefallene EU Industrieproduktion und der Monatsreport der OPEC nichts, in dem die Prognose zur globalen Ölnachfrage erwartungsgemäß zurückgenommen wurde.
Auch die wöchentlichen US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) konnten den Aufwärtstrend nur vorübergehend stoppen. Hier gab es in Summe einen Zuwachs von gut fünf Millionen Barrel, womit die API-Zahlen vom Vortag nochmals übertroffen wurden. Die Gesamtnachfrage legte um 0,1 Millionen Barrel pro Tag zu, ebenfalls die US-Ölproduktion.
Warum die Öl-Futures dann im späten Handel weiter nach oben tendierten, kann nur mit technischen Faktoren erklärt werden.
Heute Morgen drückt aber die Meldung über einen starken Anstieg der Todesfälle und Neuinfizierungen durch den Coronavirus auf die Stimmung der Börsianer. Diese sei zwar auf eine Umstellung der Erfassungsmethode zurückzuführen, doch in Anbetracht von knapp 15.000 neuen Fällen in der Provinz Hubei, was in etwa einer Verzehnfachung entspricht, kann dies nicht unbedingt beruhigen. Es ist durchaus zu erwarten, dass der Coronavirus nun wieder verstärkt in den Fokus der Anleger rücken wird.
Am Devisenmarkt ist der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern erneut zurück gefallen und steht derzeit auf dem tiefsten Stand seit April 2017. Auslöser für den weiteren Rückgang war die sehr schwach ausgefallene EU-Industrieproduktion, die erwarten lässt, dass sich die Konjunktur in Europa wohl nicht so schnell erholen wird.
Die Heizölpreise in Deutschland werden nach diesen Vorgaben heute wenig verändert bis etwas höher in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Unabhängig davon, wie sich die Notierungen heute im Laufe des Tages weiterentwickeln werden, kann das aktuelle Preisniveau nach wie vor als äußerst attraktiv beschrieben werden. Die Nachfrage ist daher unvermindert hoch und die Lieferzeiten werden dadurch immer länger.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stic
hwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)