Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise vor OPEC-Treffen richtungslos - Heizölpreise wenig verändert!
» 03.03.2021 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten tendierten gestern in einer relativ breiten Spanne seitwärts und gingen nur leicht schwächer aus dem Handel. Heute Morgen ziehen die Futures aber etwas an, sodass es bei den Heizöl-Notierungen zumindest anfänglich zu keinen größeren Veränderungen kommen sollte.
Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 63,10 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde genau 60 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar deutlich zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2080 US-Dollar gehandelt.
Nach dem Schwächeanfall vom Montag konnten sich die Rohölpreise gestern stabilisieren, wobei die Schwankungsbreite doch recht hoch war. Am Vormittag zogen die Futures zunächst deutlich an, als das russischen Energieministerium Daten zur Ölproduktion im Februar bekannt gab. Demnach ging die Förderung um 30.000 Barrel pro Tag zurück, was mit der extremen Kälte in Teilen der Fördergebiete zu begründen ist.
Am Nachmittag tendierte der Ölkomplex dann auf hohem Niveau seitwärts. Der OPEC-Generalsekretär Mohammed Barkindo zeigte sich zu Beginn des Treffens des technischen Komitees (JTC) zufrieden mit der aktuellen Situation und sieht für dieses Jahr eine gesunde Balance zwischen Angebot und Nachfrage. Vor allem der hohe Bedarf in Asien sei ermutigend.
Währenddessen forderte Indien eine Erhöhung der Produktionsmengen und kritisierte erneut "künstliche Kürzungen" um den Preis in die Höhe zu treiben.
Vor Veröffentlichung der API-Ölbestandsdaten sackten die Ölpreise wieder ab und die Futures gingen auf Tagestief aus dem Handel.
Die Bestandszahlen selbst dürften in dieser Woche nicht sehr aussagekräftig sein, da es hier zu deutliche Verschiebungen aufgrund der kältebedingten Produktions- und Förderausfälle gekommen ist. Folgerichtig gab es ein deutliches Plus bei Rohöl, während die Vorräte bei den Destillaten und bei Benzin massiv zurückgingen.
Am Devisenmarkt startete der Euro im frühen Handel im Vergleich zum US-Dollar schwach und fiel kurzzeitig sogar unter die 1,20-Dollar-Marke. Belastet wurde unsere Gemeinschaftswährung dabei von schwachen Konjunkturdaten aus Deutschland. Hier gingen die Einzelhandelsumsätze per Januar unerwartet um 8,7 Prozent zurück und die Zahl der Arbeitslosen stieg per Februar um 9.000. Im Laufe des Handels setzte dann aber eine Erholung ein und am Schluss standen sogar deutliche Pluszeichen an den Kurstafeln.
Dank der Währungsgewinne werden die Heizölpreise hierzulande heute wohl zumindest nicht ansteigen, bestenfalls sogar mit weiteren leichten Abschlägen in den Handel starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von bis zu 0,2 Cent pro Liter erwarten. Insgesamt bleibt es bei einer recht schwachen Nachfrage, auch wenn die Zahl der Bestelleingängen zum Wochenstart im Vergleich zu den letzten Tagen etwas nach oben ging.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)