Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise trotz DOE-Daten etwa leichter - Heizölpreise geben nach!
» 19.02.2021 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern in der zweiten Tageshälfte den Rückzug angetreten und sind auf Tagestief aus dem Handel gegangen, obwohl auch das Department of Energy (DOE) deutlich gefallene US-Ölbestände vermeldet hat. In Folge starten heute auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit leichten Abschlägen in den letzten Tag der Woche.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 63,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 59,80 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas an Boden gewinnen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2095 US-Dollar gehandelt.
Die Luft am Ölmarkt wird etwas dünner! Bei erneut recht hohen Umsätzen gingen die Rohölpreise gestern mit Verlusten aus dem Handel, was angesichts des kräftigen Anstieges der letzten Tage auch nicht unbedingt überraschte. Der Markt war und ist technisch überkauft und anfällig für Gewinnmitnahmen.
Aber auch fundamental hat sich die Lage etwas gedreht. Nach dem Kälteschock in den USA nehmen dort erste Raffinerien ihren Betrieb wieder auf und es ist davon auszugehen, dass sich die Versorgung bald wieder normalisieren wird, wenngleich sicherlich einige Reparaturarbeiten das Ganze auch etwas verzögern könnten.
Zudem scheint Bewegung in das Thema Atomabkommen zu kommen. Das US-Außenministerium gab gestern Abend bekannt, dass man bereit sei, die Gespräche mit Teheran wieder aufzunehmen. Man darf gespannt sein, ob die iranische Regierung die Vorlage aufnimmt und ebenfalls an den Verhandlungstisch zurückkehren will. Am Ölmarkt wirkte die Meldung auf jeden Fall eher preisdrückend, denn sollte die vereinbarten Regeln von 2015 wieder eingehalten werden, könnte der Iran auch wieder bedeutende Mengen an Öl exportieren.
Eindeutig bullish, also preistreibend waren und sind die gestern veröffentlichten US-Ölbestandsdaten des Department of Energy (DOE) zu werten. Nicht nur, dass der Rückgang bei den Rohöl- und Produktvorräte hier noch stärker ausfiel als vom API vermeldet und von den Analysten erwartet, auch die Gesamtnachfrage legte im Vergleich zur Vorwoche weiter auf rund 20,7 Millionen Barrel pro Tag zu. Gleichzeitig ging die Ölproduktion um gut 200.000 Fass zurück.
Die Ölpreise, die sich zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Rückzug befanden, zeigten sich von den Zahlen aber kaum beeindruckt, was doch ein Zeichen dafür ist, dass es in nächster Zeit zumindest zu einer Konsolidierung kommen könnte.
Am Devisenmarkt legte der Euro im Vergleich zum US-Dollar etwas zu, was zu einem gewissen Teil ebenfalls mit technischen Faktor zu begründen ist. Außerdem fielen die gestrigen US-Konjunkturdaten nicht in Gänze überzeugend aus. Während der Philadelphia Fed Herstellungsindex per Februar mit 23,1 Punkten positiv überraschen konnten, enttäuschten die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung mit einem Anstieg auf 861.000.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute aller Voraussicht nach mit leichten bis moderaten Abschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Das Interesse der Verbraucher am Heizölkauf bleibt unterdessen weiter sehr gering, was durch den Wetterumschwung in den nächsten Tagen wohl auch so bleiben wird. Lediglich ein deutlicher Preisrückgang könnte etwas Leben in den Markt bringen.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer r
egenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)