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Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise tendieren weiter nach oben - Heizölpreise wenig verändert
 
» 09.10.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben auch gestern wieder deutliche Gewinne verbuchen können und stehen derzeit auf dem höchsten Niveau seit knapp sechs Wochen. Da heute in Asien bislang leichte Gewinnmitnahmen zu beobachten sind, werden die Heizöl-Notierungen aller Voraussicht nach aber stabil, bestenfalls sogar mit leichten Abschlägen in den letzten Handelstag der Woche starten.

Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 43,10 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde rund 41 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar weiter behaupten und wird auch heute Morgen zu Kursen um 1,1770 US-Dollar gehandelt.

Bestimmendes Thema am Ölmarkt sind weiterhin die Produktionsausfälle im Golf von Mexiko und in der Nordsee, wo unter anderem das größte Ölfeld durch einen Ölarbeiter-Streik betroffen ist und Förderausfälle von knapp 500.000 Barrel pro Tag drohen. Beide Ereignisse sollten zwar nur vorübergehender Natur sein, dennoch wirken sie zumindest kurzfristig stark bullsih, also preistreibend auf die Ölpreise.
Hurrikan "Delta" wird im Laufe des heutigen Tages auf die Ölanlagen im Golf von Mexiko treffen, wo die Produktion mittlerweile um über 90 Prozent zurückgefahren wurde. Dadurch stehen dem Markt etwa 1,7 Millionen Barrel pro Tag weniger zur Verfügung. Wie stark die Schäden dann letztendlich sein werden, ist derzeit natürllch noch nicht absehbar. Aktuell ist "Delta" in der Kategorie 3 von 4 eingestuft.
Wie es am Ölmarkt nach diesen Ereignissen weitergehen wird, ist ebenfalls schwer abschätzbar. Zwar drückt natürlich die Corona-Pandemie nach wie vor sehr schwer auf die Öl-Futures, doch es gibt durchaus immer wieder optimistische Prognosen, vor allem was die längerfristige Nachfrageentwicklung anbetrifft. So geht die OPEC beispielsweise in ihrem aktuell veröffentlichten Jahresbericht davon aus, dass der globale Ölverbrauch erst im Jahr 2040 ihren Höhepunkt erreichen und dann bei knapp 120 Millionen Barrel pro Tag liegen wird.
Relativ gut sind auch die zuletzt veröffentlichten Konjunkturdaten ausgefallen. In den USA ging die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung im Vergleich zur Vorwoche von 849.000 auf 840.000 zurück und auch die weitergeführten Jobgesuche verringerten sich. Heute Morgen wurde aus China der Caixin/Markit Einkaufsmanagerindex aus dem Dienstleistungssektor per September mit einem Wert von 54,8 Punkten veröffentlicht. Im Vormonat lag dieser noch bei 54 Zählern glatt.

Relativ wenig Bewegung gab es gestern wieder am Devisenmarkt, wo der Euro im Vergleich zum US-Dollar weitgehend unverändert aus dem Handel gegangen ist. Dabei konnte unsere Gemeinschaftswährung kaum von den guten Konjunkturdaten und der neuen Hoffnung, dass es in den USA doch schon bald ein neues Corona-Hilfspaket geben könnte, profitieren.
 
Trotz der weiter deutlich gestiegenen Rohölpreise werden die Heizöl-Notierungen heute aller Voraussicht nach nur wenig verändert in den Tag starten. Dies liegt daran, dass der Großteil dieses Anstieges bereits gestern schon weitgehend eingepreist wurde. Obwohl die Heizölpreise mittlerweile den höchsten Stand seit Anfang September erreicht haben, ist das Niveau weiterhin als äußerst attraktiv zu bezeichnen. Da nicht davon auszugehen ist, dass die Kurse in den nächsten Wochen wieder deutlich nachgeben werden, sollte eher früher als später bestellt werden, zumal die CO2-Abgabe nun endgültig verabschiedet ist und definitiv erstmals für alle Lieferungen ab Januar 2021 erhoben werden muss. Zusammen mit der höheren Mehrwertsteuer ergibt dies dann einen Aufschlag von rund 9 Cent pro Liter!

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klim apaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden
Heizungen eingesetzt werden.


 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)