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Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise starten schwach in neue Handelswoche - Heizölpreise auf Langzeittief
 
» 02.11.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten bleiben auch zum Start in die neue Handelswoche unter Druck und liefern beste Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt. Hier fallen die Heizöl-Notierungen in Folge erfreulicherweise weiter, auf den tiefsten Stand seit mehr als 16 Jahren zurück.

Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 36,65 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 34,40 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar immer weiter zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,1630 US-Dollar gehandelt.

Der Ölmarkt ist wieder angeschlagen, was angesichts der vielen preisdrückenden Meldungen nicht verwunderlich ist.
Vor allem die neuen Lockdowns in Europa drücken auf die Stimmung der Börsianer, aber auch die Schätzung der Analysten, dass die OPEC-Produktion im Oktober um gut 200.000 Barrel pro Tag zugenommen hat. Zwar wurde dies im Wesentlichen durch die Wiederaufnahme der libyschen Ölexporte verursacht, aber es verdeutlicht, dass das Kartell mit ihren Verbündeten wieder in einem Dilemma steckt, sollte die Nachfrage nicht wie erwartet anziehen.
Auch in den USA befindet sich die Schieferölindustrie wieder im Aufwind. Die Zahl der aktiven Bohranlagen ist im Vergleich zur Vorwoche um weitere zehn, auf nun 221 Einheiten angestiegen.
Die spannende Frage in den nächsten Tagen und Wochen wird wohl sein, ob und wie schnell die neuen Beschränkungen wirken und die Zahl der Neuinfektionen in Folge bald wieder zurückgeht, so wie dies derzeit in Irland zu beobachten ist. Hier wurde der Lockdown ja bereits Mitte Oktober verhängt.
Auch die US-Wahl könnte sich in den nächsten Tagen auf den Ölmarkt auswirken. Morgen Dienstag schließen die Wahlurnen, mit Ergebnissen ist bei uns aber erst am Mittwoch zu rechnen.
Die am Freitag veröffentlichten Konjunkturdaten fielen überwiegend gut aus und stützten die Ölpreise. Das Bruttoinlandsprodukt der EU legte im dritten Quartal um 12,7 Prozent zu und in den USA überraschte der Chicagoer Einkaufsmanagerindex mit 61,1 Punkten positiv. Auch das US-Verbrauchervertrauen lag mit 81,8 Punkten leicht über der Analystenschätzung.

Am Devisenmarkt konnte der US-Dollar von diesen Zahlen profitieren und im Vergleich zum Euro weiter zulegen. Dieser hat es in diesen Tagen, angesichts der hohen Covid-19-Infektionszahlen weiter schwer, zumal auch das Thema Brexit weiter auf unserer Gemeinschaftswährung lastet. Mittlerweile hat der Euro im Vergleich zum "Greenback" das tiefste Niveau seit Mitte Juli erreicht.
 
Die Heizölpreise hierzulande werden heute, trotz der weiteren Währungsverluste, mit schönen Abschlägen in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von ein bis eineinhalb Cent pro Liter erwarten. Somit wird wieder einmal ein neues Langzeittief erreicht. Seit dem Jahr 2004 konnte nicht mehr billiger bestellt werden! Wer noch etwas Platz im Tank hat, sollte bald zuschlagen, zumal ab dem 1. Januar die CO2-Abgabe erhoben werden muss. Dies verteuert dem Liter Heizöl um rund 8 Cent pro Liter. Da die Lieferzeiten vielerorts aber recht lang sind, ist Eile geboten, damit das Auffüllen noch im alten Jahr von Statten gehen kann.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 202 6 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)