Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise stabilisieren sich bei ca. 40 Dollar - Heizölpreise kaum verändert!
» 05.06.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten können ihre "neues" erhöhtes Niveau bei rund 40 Dollar pro Fass derzeit gut halten und starten heute Morgen mit weiteren Aufschlägen in den letzten Handelstag der Woche. Die Heizölpreise hierzulande zeigen sich davon aber bislang noch kaum beeindruckt und geben regional sogar weiter leicht nach.
Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 40,30 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 37,60 Dollar. Der Euro setzt seinen Höhenflug im Vergleich zum US-Dollar weiter fort und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1370 US-Dollar gehandelt.
Nachdem die US-Ölbestandsdaten in dieser Woche keine neuen Impuls gebracht haben und es auch in Sachen OPEC-Meeting keine gravierenden Neuigkeiten gegeben hat, starteten die Rohölpreise gestern leicht schwächer in den europäisch geprägten Handel, ohne dass es hier aber größeren Abgabedruck gegeben hätte.
Die Händler warteten auf neue Konjunkturdaten, aber sicherlich auch auf die Ergebnisse des Treffens der Europäischen Zentralbank (EZB). Hier wurde beschlossen, das Kaufprogramm für Staatsanleihen um weitere 600 Milliarden Euro auszuweiten, was etwas mehr war, als die Marktteilnehmer erwartet hatten. Der Euro zog daraufhin kräftig an.
Die wenig später veröffentlichten US-Arbeitsmarktdaten fielen schlechter aus als erwartet. Die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung gingen im Vergleich zur Vorwoche von 2,1 auf knapp 1,9 Millionen zurück, die weitergeführten Jobgesuche legten deutlich von 20,8 auf 21,5 Millioen zu. Auch die heute Morgen bekanntgegebenen Arbeitsaufträge der deutschen Industrie brachen per April mit einem Minus von 25,8 Prozent deutlich stärker ein als prognostiziert.
Am Abend gab es dann neue Spekulationen zum Konferenztermin der am OPEC-Förderabkommen beteiligten Länder. Nachdem ein vorzeitiges Video-Meeting am gestrigen Donnerstag ja noch nicht zustande gekommen war, scheint man sich nun auf den morgigen Samstag verständigt zu haben. Dies wurde am Markt als Hinweis gewertet, dass man sich wohl über eine vorzeitige Verlängerung der aktuell geltenden Produktionsreduzierung von 9,7 Millionen Barrel einig ist.
Entsprechend ging es in den letzten Handelsstunden mit den Öl-Futures wieder nach oben und Brent-Öl steht aktuell sogar wieder deutlich über 40 Dollar pro Barrel.
Am Devisenmarkt gibt es für den Euro in diesen Tagen kein Halten mehr. Im Vergleich zur Ölwährung US-Dollar konnte unsere Gemeinschaftswährung gestern deutlich zulegen und es scheint so, als könnte heute sogar die 1,14-Dollar-Marke erreicht werden. Rückenwind gaben gestern natürlich die schwachen Arbeitsmarktdaten aus den USA und in diesen Tagen allgemein die derzeit sehr schlechte Verfassung der US-Wirtschaft. Die Anleger haben offenbar mehr Vertrauen in die Konjunkturentwicklung der EU.
Dank der deutlichen Währungsgewinne gab es gestern kräftig Abschläge bei den Inlandspreisen und auch heute geben die Heizöl-Notierungen zum Start in den letzten Handelstag der Woche weiter etwas nach. Geht es nach aktuellen Berechnungen sollten die Preisänderungen aber in einem recht engen Rahmen bleiben. Der seit Jahresbeginn existente Abwärtstrend bleibt vorerst, dank der deutlich zurückgegangenen Nachfrage und des starken Euros, noch intakt. Das Potenzial im Verhältnis zu den Rohölpreisen ist aber nun weitgehend ausgeschöpft.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik f
ür Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)