Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise stabilisieren sich - Heizölpreise geben wieder nach
» 04.05.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag wieder etwas nachgegeben, nachdem die Futures in den Tagen zuvor deutlich angezogen haben. In Folge werden auch die Heizöl-Notierungen mit schönen Abschlägen in die neue Handelswoche starten.
Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 26 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 18,40 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar deutlich zulegen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0930 US-Dollar gehandelt.
In der letzten Handelswoche konnten die Rohölpreise deutlich zulegen. Dies hatte gleich mehrere Gründe. Die US-Ölbestände sind im Vergleich zur Vorwoche nicht ganz so stark gestiegen wie in letzter Zeit und es gab auch erste Anzeichen einer Erholung der US-Nachfrage. Außerdem ging die US-Ölproduktion weiter zurück, sodass seitens die USA nun rund eine Million Barrel pro Tag weniger auf den globalen Markt kommt. Zudem haben einige wichtige Ölförderländer bereits vor dem ersten Mai, dem offiziellen Starttermin für die zu Ostern beschlossenen Förderkürzungen, begonnen, die Ölhähne zuzudrehen. Und zu guter Letzt gab es am Terminmarkt den Wechsel des Frontmonats bei den Brentöl-Futures.
Nun scheint aber wieder etwas Stabilität in den Markt einzukehren. Die spannende Frage ist dabei, wie schnell es OPEC und Co. gelingen wird, die vereinbarte Förderreduzierung von knapp 10 Millionen Barrel umzusetzen. Gleichzeitig blicken die Händler natürlich auf die Entwicklung der globalen Nachfrage, die nach immer mehr Lockerungen der Corona-Beschränkungen allmählich wieder leicht anziehen sollte. Bis es wieder zu einem auch nur annähernd ausgeglichen Markt kommen wird, werden aber noch Wochen oder gar Monate vergehen. Bis dahin dürften die Ölpreise auf einem sehr niedrigem Niveau verharren.
Die am Donnerstag vermeldeten Konjunkturdaten fielen erwartungsgemäß schlecht aus, es gab aber auch einige positive Überraschungen. So lag die Arbeitslosenquote in der EU per April nur bei 7,4 statt wie erwartet 7,7 Prozent und auch die Zahl der weitergeführten Anträge auf Arbeitslosenunterstützung ist in den USA mit knapp 18 Millionen nicht ganz so stark gestiegen wie prognostiziert.
Die Zahl der aktiven US-Bohranlagen befindet sich hingegen weiter im freien Fall. Im Vergleich zur Vorwoche ging diese um weitere 53 auf nun nur noch 325 Einheiten zurück.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar deutlich zulegen, nachdem die US-Notenbank eine Ausweitung der Hilfsprogramme für die amerikanische Wirtschaft verkündet hatte. Unser Gemeinschaftswährung konnte vorübergehend sogar über die 1,10-Dollar-Marke klettern, fällt hatte morgen aber wieder deutlich zurück.
Die Heizölpreise hierzulande werden nach diesen Vorgaben heute mit Abschlägen in die neue Handelswoche starten, nachdem es zuletzt ja etwas nach oben gegangen war. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von rund einem Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage hat sich weiter etwas abgeschwächt, sodass es in nächster Zeit durchaus weiteren Spielraum nach unten geben könnte, auch wenn die Rohölpreise dabei stabil bleiben sollten.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)