Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise stabilisieren sich - Heizölpreise geben etwas nach
» 27.05.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich auch gestern, bei einem insgesamt recht ruhigen Handelsverlauf, im Großen und Ganzen seitwärts entwickelt und liefern somit erneut stabile Vorgaben für den heimischen Inlandsmarkt. Hier werden die Heizöl-Notierungen heute aller Voraussicht mit leicht schwächerer Tendenz in den Tag starten.
Aktuell stehen die Juli-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 35,90 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde gut 34 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar weiter etwas verbessern und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0955 US-Dollar gehandelt.
Nachdem sich immer mehr herauskristallisiert, dass die globale Ölnachfrage doch überraschend schnell wieder anzieht und es voraussichtlich schon im Juli oder August zu einem Gleichgewicht am Ölmarkt kommen könnte, können sich die Rohölpreise auf dem aktuellen, im Vergleich zu Ende April doch deutlich erhöhtem Niveau, gut behaupten.
Die Kürzungsvereinbarungen im Rahmen des OPEC-Förderabkommens werden offenbar schnell und konsequent umgesetzt und der in den letzten Wochen sehr niedrige Ölpreis hat vor allem in der Fracking-Industrie Nordamerikas Wirkung gezeigt. Auch hier gehen die Produktionsmengen deutlich zurück, da viele kleinere Unternehmen auf diesem Niveau einfach nicht mehr wirtschaftlich fördern können.
Am 9. und 10. Juni wollen sich die am OPEC-Abkommen beteiligten Ländern nun wieder beraten, wie es mit den Fördermengen ab Juli weitergehen soll, denn die offizielle Kürzung von 9,7 Millionen Barrel gilt bislang ja nur für die Monate Mai und Juni. Erste Sondierungsgespräche beginnen nun im Vorfeld bereits zu laufen.
Ansonsten gibt es derzeit nur wenig neue Markt bewegende Meldungen. Die Händler warten auf die neuen US-Ölbestandsdaten, die in dieser Woche feiertagsbedingt erst heute Abend bzw. morgen am Nachmittag bekanntgegeben werden. Die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten fielen gemischt, größtenteils aber im Rahmen der Erwartungen aus.
Weiterhin sehr ruhig verläuft in diesen Tagen auch der Handel am Devisenmarkt, wo sich der Euro in den letzten Tagen im Vergleich zum US-Dollar aber recht gut entwickeln und schöne Gewinne erzielen konnte. Unsere Gemeinschaftswährung profitiert dabei wohl von der wachsenden Zuversicht an den Finanzmärkten. Ob diese allerdings begründet ist, wird sich erst in den nächsten Wochen und Monaten zeigen müssen.
Die Heizölpreise in Deutschland stabilisieren sich weiter, starten heute aber erfreulicherweise mit leichten Abschlägen in den Handel. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Obwohl sich die Nachfrage in den letzten Tagen doch deutlich abgeschwächt hat, sind die Auftragsbücher des Handels immer noch gut gefüllt und somit bleiben auch die Lieferzeiten bis auf Weiteres sehr hoch.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)