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Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise nach IEA-Monatreport fester - Heizölpreise weitgehend stabil
 
» 17.06.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern ab den Mittagsstunden deutlich angezogen, nachdem die Internationale Energieagentur (IEA) für nächstes Jahr ein starkes Wachstum der globalen Ölnachfrage prognostiziert hat. Auf die Heizöl-Notierungen hat dies heute aber noch noch geringen Einfluss.

Aktuell stehen die August-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 40,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 37,60 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar wieder etwas zurück und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1270 US-Dollar gehandelt.

Nachdem der Ölmarkt in letzter Zeit im Wesentlichen durch die Disziplin der am OPEC-Förderabkommen beteiligten Länder gestützt wurde, gab es gestern einen überraschend positiven Ausblick im Monatsreport der Internationalen Energieagentur (IEA), was die weltweite Nachfrageentwicklung anbetrifft.
Für dieses Jahr rechnet man in Paris nun "nur" noch mit einem Rückgang des globalen Ölbedarfs von 8,1 Millionen Barrel pro Tag, während man vor rund vier Wochen noch von einem Minus von 8,6 Millionen Fass ausgegangen war. Für nächstes Jahr rechnet man dann wieder mit einem starken Zuwachs von 5,7 Millionen Barrel, was aber immer noch rund 2,4 Millionen Fass pro Tag unter dem Niveau von 2019 wäre.
Die Börsianer hatten aber wohl nicht mit so einem positiven Ausblick gerechnet und handelten die Rohölpreise entsprechend nach oben. Zudem gab es einen über den Erwartungen ausgefallenen ZEW Konjunkturerwartungsindex aus der EU, der per Juni bei 58,6 Punkten lag und somit den Vormonatswert von 46 Zählern deutlich übertraf. Auch die US-Einzelhandelsumsätze konnten per Mai mit einem Zuwachs von 17,7 Prozent positiv überraschen, während hier die Industrieproduktion deutlich unter den Erwartungen blieb.
So fielen die Notierungen dann bis Handelsschluss wieder etwas zurück. Die danach veröffentlichten US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API) fielen dann eindeutig bearish, also preisdrückend aus. In Summe gab es nämlich einen Aufbau von gut neun Millionen Barrel, während die Analysten im Vorfeld lediglich mit einem Zuwachs von gut zwei Millionen Fass gerechnet hatten.
Die Marktteilnehmer warten nun mit Spannung auf die DOE-Zahlen, die heute Nachmittag gegen 17 Uhr über die Ticker rollen werden.

Am Devisenmarkt konnte der US-Dollar im Vergleich zum Euro wieder deutlich zulegen und dabei gut sichtbar von den positiven Einzelhandelsumsätzen aus den Staaten profitieren. Die guten ZEW-Zahlen aus Deutschland und der EU fanden hingegen kaum Beachtung.
 
Aufgrund der Währungsverluste und der leicht gestiegenen internationalen Ölpreise werden heute auch die Heizöl-Notierungen hierzulande bestenfalls stabil, eventuell regional auch mit leichten Aufschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen deuten auf ein Plus von rund 0,3 Cent pro Liter hin. Wer noch nicht für den kommenden Winter eingelagert hat, sollte dies in nächster Zeit tun, denn die Lieferzeiten sind vielerorts immer noch sehr lang und reichen schon jetzt bis in den Oktober hinein.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)