Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise nach Gewinnmitnahmen leichter - Heizölpreise wenig verändert
» 24.02.2021 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern nur zum Start deutliche Gewinne verbuchen können, die im Laufe des Tages aber wieder nahezu vollständig abgegeben wurden. Heute starten die Futures ohne klare Richtung, ebenso wie die Heizöl-Notierungen hierzulande.
Aktuell stehen die April-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 65,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 61,25 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar nur knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,2150 US-Dollar gehandelt.
Der Aufwärtstrend am Ölmarkt ist gestern ins Stocken geraten. Nachdem im asiatisch geprägten Handel noch deutliche Gewinne an den Kurstafeln angeschrieben waren, ging es mit einer schwachen Eröffnung der europäischen Aktienmärkten deutlich nach unten.
Im Vorfeld des in der nächsten Woche stattfindenden Treffens der OPEC+ Gruppe werden die Händler auch wohl zunehmend vorsichtiger, zumal der Ausgang nach aktuellem Kenntnisstand völlig offen ist. Während Saudi-Arabien eher auf der Bremse steht und die Fördermengen knapp halten will, drängt Russland auf eine Lockerung.
Außerdem nehmen zahlreiche US-Raffinerien nach der extremen Kältewelle ihren Betrieb wieder auf, wenngleich bei einigen Schäden entdeckt wurden, deren Behebung noch einige Zeit in Anspruch nehmen könnte.
Auf die Rohölvorräte gab es bislang keinen größeren Einfluss. Das American Petroleum Institute (API) vermeldete gestern Abend nach Börsenschluss einen leichten Anstieg um eine Million Barrel, was natürlich auch damit zu tun hat, dass die Weiterverarbeitung entsprechend behindert war. Somit sollten die Bestandsdaten in dieser Woche generell mit Vorsicht betrachtet werden.
Die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten fielen ingesamt wieder recht solide aus. Hervorzuheben wäre hier vielleicht das in den USA sehr wichtige Verbrauchervertrauen, das per Februar von 88,9 auf 91,3 Punkte stieg und die Erwartung von 90 Zählern damit ebenfalls übertreffen konnte.
Am Devisenmarkt fiel der Euro im Vergleich zum US-Dollar etwas zurück, ohne dass es hier größeren Abgabedruck gab. Die Rede von US-Notenbankchef Jerome Powell vor dem Finanzausschuss des Senats brachte keine neuen Impulse, da dieser hier im Wesentlichen seine jüngsten Aussagen bekräftigte. Die an den Märkten grassierenden Inflationsängste sieht Powell aufgrund des schwachen Arbeitsmarktes nicht.
Die Heizölpreise hierzulande werden heute stabil bis etwas leichter in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Allerdings wurde der gestrige Rückgang in einigen Region bereits gestern mit vollzogen, sodass es hier ein differenziertes Bild geben könnte. Einheitlich schwach präsentiert sich hingegen weiterhin die Nachfrage. Größtenteils noch gut gefüllte Tanks, nach dem Anstieg der letzten Wochen und Monate gefühlt zu hohe Preise und vorfrühlingshaftes Wetter liefern derzeit wenig Motivation für einen Heizölkauf.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Pre
is angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)