Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise nach Einbruch schnell wieder erholt - Heizölpreise weiterhin stabil!
» 16.10.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Laufe des Tages zunächst deutlich an Wert verloren, konnten sich zum Abend hin aber wieder weitgehend erholen. In Folge werden die Heizöl-Notierungen hierzulande nur wenig verändert in den letzten Handelstag der Woche starten.
Aktuell stehen die Dezember-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 42,70 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 40,60 Dollar. Der Euro muss im Vergleich zum US-Dollar Verluste hinnehmen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1705 US-Dollar gehandelt.
Nachdem das American Petroleum Institute (API) am Vorabend einen deutlichen Rückgang der US-Ölbestände vermeldet hatte und der Monatsreport der Internationalen Energieagentur (IEA) bullish, also preistreibend gewertet wurde, konnte man gestern am Morgen eigentlich davon ausgehen, dass die Rohölpreise weiter zulegen werden.
Das Gegenteil war der Fall. Im Zuge schwacher Aktienemärkte, die auf neue restriktive Maßnahmen zur Corona-Bekämpfung reagierten, fielen auch die Öl-Futures im Laufe des Tages immer weiter zurück. Mit Eröffnung der US-Märkte konnten sich der Ölkomplex aber wieder fangen und im Vorfeld der DOE-Ölbestandsdaten etwas zulegen.
Die mit Spannung erwarteten Zahlen fielen dann durchweg bullish aus und bestätigten somit die API-Daten vom Vortag. Zwar gingen die Rohölbestände nicht ganz so stark zurück, dafür gab es aber bei den Destillaten ein noch deutlicheres Minus von gut sieben Millionen Barrel. Die Gesamtnachfrage legte im Vergleich zur Vorwoche um 1,1 Millionen Barrel pro Tag zu, die US-Ölproduktion ging um 0,5 auf 10,5 Millionen Barrel pro Tag zurück. In Folge stiegen die Ölpreise weiter an.
Die gestern veröffentlichten Konjunkturdaten fielen gemischt aus. Während die Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung im Vergleich zur Vorwoche um gut 50.000 zunahm, gingen die weitergeführten Jobgesuche zurück. Der Empire State Index konnte per Oktober die Erwartung von 15 Punkten mit 10,5 Zählern nicht erfüllen, dafür legte der Philadelphia Fed Herstellungsindex auf 32,3 Punkte zu. Die Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit einem Wert von 14 gerechnet.
Am Devisenmarkt fiel der Euro gestern mit den fallenden Aktienkursen in Europa im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurück. Im Laufe des Tages konnte sich die Gemeinschaftswährung zwar stabilisieren, die anfänglichen Verluste jedoch nicht mehr kompensieren.
Die Heizölpreise hierzulande werden heute nur wenig verändert in den Tag starten. Im Schnitt sollten die Notierungen um rein rechnerisch um bis zu 0,2 Cent pro Liter zurückgehen, in einigen Regionen muss aber noch auf den späten Anstieg der Rohölpreise reagiert werden, sodass es hier auch leichte Aufschläge geben kann. Generell bleibt es bei dem mehr als attraktiven Preisniveau, dass - soweit dies möglich ist - unbedingt zur Bevorratung genutzt werden sollte. Ab dem ersten Januar verteuern die Mehrwertsteuererhöhung und die Einführung der CO2-Abgabe eine Liter Heizöl um rund 9 Cent. Wer diesen Aufschlag vermeiden möchte, sollte jetzt bestellen, um auch noch zuverlässig im alten Jahr beliefert werden zu können.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon
ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden
Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)