» 09.11.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten starten heute Morgen deutlich fester in den asiatisch geprägten Handel, nachdem Joe Biden die Wahl zum US-Präsidenten gewonnen hat. Da der Euro weitere Gewinne verbuchen konnte, sind bei den Heizöl-Notierungen hierzulande zum Wochenstart aber nur leichte Aufschläge zu erwarten.
Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 40,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 38,20 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar seinen Aufwärtstrend fortsetzen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1890 US-Dollar gehandelt.
Es gibt keinen Zweifel mehr, dass Joe Biden der 46. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika sein wird.
Diese Tatsache sorgt für Sicherheit an den Finanzmärkten und so ziehen die Aktienkurse in Asien heute Morgen teilweise deutlich an und nehmen dabei auch die Rohölpreise mit nach oben.
Am Freitag tendierten diese eher schwach, gedrückt von weiter deutlich steigenden Corona-Zahlen und der damit verbundenen Sorge vor einer weiteren Abschwächung der globalen Ölnachfrage.Es gab aber auch positive Signale, vor allem vom US-Arbeitsmarkt. Die Zahl der neu geschaffenen Stellen außerhalb der Landwirtschaft lag per Oktober bei 638.000 und somit deutlich über der Erwartung der Analysten, die lediglich mit 600.000 neuen Jobs gerechnet hatten.
Am Abend wurde dann noch der wöchentliche Baker-Hughes-Bericht über die Entwicklung der aktiven US-Bohranlagen veröffentlicht. Im Vergleich zur Vorwoche gab es hier erneut eine Zuwachs von 5 auf nun 226 Einheiten. Das war der siebte Anstieg in Folge.
Dies könnte den Druck auf die OPEC+ Staaten weiter erhöhen, die Fördermengen ab Januar noch einmal stärker zu kürzen, zumal in Libyen mittlerweile wieder mehr als eine Million Barrel pro Tag produziert wird. Im September lag hier die Menge noch bei rund 100.000 Fass.
Entwarnung für die Ölanlagen im Golf von Mexiko kommt derweil von der US-Wetterämtern. Tropensturm "Eta" zieht wohl in abgeschwächter Form über Florida in Richtung Nordosten ab.Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar am Freitag weiter zulegen. Unsere Gemeinschaftswährung profitierte dabei ebenfalls vom prognostizierten Wahlausgang in den USA, da die Risikobereitschaft der Anleger dadurch höher geworden ist. Auch heute Morgen bleibt die 1,19-Dollar-Marke in unmittelbarer Reichweite.
Auch dank der Währungsgewinne werden die Heizöl-Notierungen hierzulande heute wohl nur mit geringen Aufschlägen in den Tag starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht nur ein Miniplus von 0,2 bis 0,4 Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage hat sich dem ruhigen Herbstwetter wieder angepasst, nachdem zu Beginn der letzten Woche doch eine deutliche Belebung zu spüren war. Die meisten Tanks sind mittlerweile gut gefüllt. Wer aber noch nicht getankt hat bzw. noch Platz zum Nachfüllen hat, sollte nicht mehr lange warten, denn die Liefertermine im alten Jahr werden immer knapper. Nur wer noch vor dem 1. Januar 2021 beliefert werden kann, spart die CO2-Abgabe und die höhere Mehrwertsteuer. In Summe sind das dann rund 9 Cent pro Liter!
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davo n ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)