Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise mit Schwächetendenzen - Heizölpreise geben weiter leicht nach!
» 24.08.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben am Freitag bis in den frühen Abend hinein deutliche Verluste hinnehmen müssen, konnten sich bis Handelsschluss in den USA aber wieder etwas erholen. Trotzdem werden die Heizöl-Notierungen hierzulande aller Voraussicht nach mit weiteren Abschlägen in die neue Woche starten.
Aktuell stehen die Oktober-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 44,40 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 42,40 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar deutlich zurück und wird heute Morgen nur noch zu Kursen um 1,18 US-Dollar gehandelt.
Mit schlechten Konjunkturdaten aus Europa und den natürlich nach wie vor existenten Corona-Sorgen, gerieten die Rohölpreise am Freitag zum Start in den europäisch geprägten Handel unter Druck.
Die Einkaufsmanagerindizes aus dem verarbeitenden Gewerbe und dem Dienstleistungssektor konnten per August mit 51,7 bzw. 50,1 Punkten die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen. Die Prognosen lagen hier bei 52,9 bzw. 54,5 Zählern.
Bei ruhiger Nachrichtenlage, ging es mit den Ölpreisen dann immer weiter nach unten, obwohl am Nachmittag aus den USA recht gute Wirtschaftsindikationen kamen. Hier blicken die Einkaufsmanager wesentlichen zuversichtlicher in die Zukunft, sodass die Indexwerte die Analystenschätzungen deutlich übertrafen. Hinzu kamen per Juli westentlich mehr Häuserverkäufe, als erwartet.
Erst zum Abend hin konnten sich die Futures dann fangen und bis Handelsschluss wieder einen Teil der Verlust wettmachen. Vor allem die Unsicherheit über das Wetter im Golf von Mexiko brachten Käufe in den Markt. Die zwei Tropenstürme "Marco" und "Laura" sorgen dafür, dass die Ölförderung in dieser Region zumindest vorübergehend um gut eine Million Barrel pro Tag zurückgeht.
Überraschend deutlich angestiegen ist die Zahl der aktiven US-Bohranlagen. Nach neuesten Zahlen von Baker Hughes gab es zum Schluss der letzen Woche 183 produktive Einheiten und somit 11 mehr als in der Vorwoche. Es scheint so, als sei die Talsohle hier durchschritten.
Auch am Devisenmarkt bleiben die enttäuschend ausgefallenen EU-Konjunkturdaten nicht ohne Wirkung und der Euro verlor im Vergleich zum US-Dollar deutlich an Wert. Auf der anderen Seite stützten die guten Wirtschaftsdaten aus den USA den "Greenback". Heute dürfte es hier einen recht ruhigen Handel geben, denn es stehen keine wichtigen Wirtschaftstermine an. Erst morgen wird es spannend, wenn unter anderem der sehr viel beachtete deutsche Ifo-Geschäftsklimaindex veröffentlicht wird.
Trotz der Währungsverluste werden die Heizölpreise hierzulande mit leichten bis moderaten Abschlägen in die neue Handelswoche starten. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von bis zu 0,3 Cent pro Liter erwarten. Somit könnte wieder ein neues Langzeittief erreicht werden. Trotzdem sollten gerade sicherheitsorientierte Verbraucher nun bestellen, denn die Luft nach unten ist mittlerweile sehr dünn geworden und mit dem bald bevorstehenden Start der neuen Heizperiode dürfte die Nachfrage wieder deutlich zunehmen. Aufgrund der zu erwartenden Preiserhöhung von rund 10 Cent pro Liter zum 1. Januar, verursacht durch CO2-Abgabe und Mehrwertsteuererhöhung, kommt es schon bald zu einem nicht zu unterschätzenden zusätzlichen Kaufimpuls, der Liefertermine im alten Jahr schnell knapp werden lassen wird. Wer erst im neuen Jahr beliefert werden kann, muss leider die Abgaben in voller Höhe bezahlen!
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen
mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)