Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise mit Gegenreaktion - Heizölpreise ziehen an!
» 29.01.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern nach anfänglich weiteren Verlusten plötzlich ins Plus gedreht und sind mit deutlichen Aufschlägen aus dem Handel gegangen. In Folge werden heute leider auch die Heizöl-Notierungen hierzulande mit einem kräftigen Plus starten.
Aktuell stehen die März-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 60,10 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde rund 54 Dollar. Der Euro fällt im Vergleich zum US-Dollar weiter zurück und wird heute Morgen nur noch knapp oberhalb der 1,10-Dollar-Marke gehandelt.
Nach sechs Handelstagen mit teils kräftigen Verlusten und einem Rückgang von rund zehn Prozent, konnten sich die Rohölpreise gestern deutlich erholen. Neben markttechnischen Faktoren waren es auch gute Konjunkturdaten und steigende Aktienmärkte, die diese Entwicklung begünstigten. Außerdem sind viele Börsianer der Meinung, dass die wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus fürs Erste ausreichend in den Kursen berücksichtigt wurden und nun die weitere Entwicklung erst einmal abgewartet werden muss.
Auch aus Libyen kommen weiter preistreibende Meldungen. Hier ist die Förderung aufgrund blockierter Produktionsanlagen von ursprünglich 1,14 Millionen Barrel pro Tag, auf aktuell nur noch 262.000 Barrel eingebrochen. Hier muss die Entwicklung auch in den nächsten Tagen und Wochen weiterhin gut beobachtet werden.
Nach Börsenschluss gab es gestern dann auch noch die wöchentlichen US-Ölbestandsdaten des American Petroleum Institute (API), die ebenfalls eine bullishe Wirkung hatten. Hier gab es in Summe einen überraschenden Rückgang von gut einer Million Barrel, während die Analysten im Vorfeld mit einem weiteren Aufbau in dieser Größenordnung gerechnet hatten. Vor allem das deutliche Minus bei den Rohölvorräten von 4,3 Millionen Fass stach dabei ins Auge.
Am Devisenmarkt bleibt der Euro im Vergleich zum US-Dollar unter Druck. In den USA stiegen die Auftragseingänge langlebiger Wirtschaftsgüter per Dezember überraschend deutlich um 2,4 Prozent und auch das US Verbrauchervertrauen Conference Board konnte per Januar positiv überraschen. Dies und die Sorge vor den wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus belastet derzeit unsere Gemeinschaftswährung.
Keine guten Vorgaben also heute für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise mit kräftigen Aufschlägen in den Handel starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht Aufschläge in einer Größenordnung von ein bis eineinhalb Cent pro Liter erwarten. Nach den Rückgängen der letzten Tage bleibt das Preisniveau aber nach wie vor äußerst attraktiv, was sich auch an der Nachfrage messen lässt. Derzeit wird bestellt, was das Zeug hält und die Lieferzeiten ziehen deutlich an!
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)