Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise klettern auf höchsten Stand seit März - Heizölpreise weiter im Aufwind!
» 24.11.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben gestern im Handelsverlauf weiter leicht zugelegt und starten heute Morgen mit deutlichen Aufschlägen in den asiatisch geprägten Handel. In Folge ziehen leider auch die Heizöl-Notierungen hierzulande weiter auf den höchsten Stand seit gut vier Monaten an.
Aktuell stehen die Januar-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 46,50 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 43,60 Dollar. Der Euro kann sich im Vergleich zum US-Dollar nur knapp behaupten und wird heute Morgen zu Kursen um 1,1855 US-Dollar gehandelt.
Die Börsianer blicken wieder zuversichtlicher in die Zukunft. Gestern legten die Aktienkurse, aber auch die Rohölpreise weiter zu. Getragen wird die gute Stimmung derzeit von der Aussicht auf einen in der Breite wohl bald verfügbaren Corona-Impfstoff und somit einem absehbaren Ende der Corona-Pandemie. Dass hier aber noch Monate oder gar Jahre ins Land gehen werden, bis das öffentliche Leben wieder weitgehend ohne größere Einschränkungen funktionieren bzw. möglich sein wird, ist derzeit eher nicht das große Thema.
Unterstützt wurde der feste Trend an den Börsen gestern auch von guten Konjunkturdaten. In der EU ist der Einkaufsmanagerindex aus dem verarbeitenden Gewerbe per November mit 53,6 Punkten veröffentlicht worden. Die Analysten hatten im Vorfeld lediglich mit 53,1 Punkten gerechnet. Nicht ganz so gut ist die Stimmung allerdings im Dienstleistungssektor. Hier wurde die Prognose von 43,6 mit nur 41,3 Punkten deutlich verfehlt. Durchweg positiv fielen am Nachmittag die Vergleichszahlen aus den USA aus. Heute Morgen wurde aus Deutschland das Bruttoinlandsprodukt für das dritte Quartal mit einem Minus von 3,9 Prozent vermeldet. Die Analysten hatten im Vorfeld mit einem Rückgang von 4,1 nach 11,3 Prozent im Vorquartal gerechnet.
Den größten Schwung verleiht den Börsen heute Morgen aber wohl das Einlenken des scheidenden US-Präsident Donald Trump, sodass die Amtsübergabe an den neuen Amtsinhaber Joe Biden eingeleitet werden kann.
Die Ölpreise haben mittlerweile den höchsten Stand seit März diesen Jahres erreicht.
Am Devisenmarkt konnte der US-Dollar deutlich sichtbar von den guten Konjunkturdaten aus den Staaten profitieren und im Vergleich zum Euro am späten Nachmittag kräftig zulegen. Heute Morgen kann sich unsere Gemeinschaftswährung wieder etwas erholen. Weiter richtungsweisend könnte der heute Vormittag zur Veröffentlichung anstehende Ifo-Geschäftsklimaindex sein.
Insgesamt also keine guten Vorgaben für den deutschen Inlandsmarkt, wo die Heizölpreise heute mit weiteren Aufschlägen in den Tag starten werden. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Plus in einer Größenordnung von gut einem halben Cent pro Liter erwarten. Mittlerweile haben die Notierungen den höchsten Stand seit rund vier Monaten erreicht und es sieht ganz danach aus, also könnte es in den nächsten Wochen und Monaten noch weiter nach oben gehen. Wer noch etwas Platz im Tank hat sollte daher schnellstmöglich nachbestellen und sich, wenn möglich noch einen Zustelltermin im alten Jahr sichern. Für alle Lieferungen ab dem 1. Januar 2021 fällt nämlich die neue CO2-Abgabe und wohl auch die wieder höhere Mehrwertsteuer an. Dies verteuert den Liter Heizöl in Summe zusätzlich um rund 9 Cent pro Liter.
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsun
terstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)