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Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise kaum verändert - Heizölpreise starten leichter!
 
» 26.03.2020 « Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten haben sich auch gestern im Großen und Ganzen wieder recht stabil gezeigt und sind schlussendlich dann etwas leichter aus dem Handel gegangen. Da der Euro im Vergleich zur "Ölwährung" US-Dollar gleichzeitig zulegen konnte, werden die Heizöl-Notierungen hierzulande mit schönen Abschlägen in den heutigen Tag starten.

Aktuell stehen die Mai-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 26,85 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 23,75 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar weitere Gewinne erzielen und wird heute Morgen zu Kursen um 1,0915 US-Dollar gehandelt.

Auch gestern gab es am Ölmarkt nur zwei Themen: Die Corona-Pandemie und die derzeit extrem hohe Überversorgung.
Diese wird von verschiedenen Seiten mittlerweile auf rund 15 Millionen Barrel pro Tag geschätzt, was rund 15 Prozent der globalen Ölförderung ausmacht. Es müssten also dringend die Fördermengen reduziert werden, weil die Welt das Öl in diesen Tagen schlichtweg nicht braucht.
Dazu scheint derzeit aber (noch) niemand freiwillig bereit zu sein. Im Gegenteil - Saudi-Arabien hat ja erst kürzlich angekündigt, die Ölhähne weit aufdrehen zu wollen, nachdem Russland keine weiteren Förderkürzungen im Rahmen des OPEC-Förderabkommens akzeptieren wollte. Somit muss nach jetziger Sachlage der Markt die Mengen selber regulieren, was auch sicherlich passieren wird, denn bei den aktuellen Rohölpreisen kann vor allem die US-Schieferölindustrie größtenteils nicht kostendeckend fördern. Dies wird aber einige Zeit in Anspruch nehmen und so ist davon auszugehen, dass die Notierungen auch im zweiten Quartal auf einem sehr niedrigen Niveau bleiben werden.
Wie schon die API-Daten vom Vortag, wurden die gestrigen DOE-Zahlen zu den US-Ölbestandsdaten von den Börsianern nur am Rande zur Kenntnis genommen. Auch hier gab es in Summe einen Rückgang der Vorräte, der aber mit 0,6 Millionen Barrel relativ moderat ausfiel. Bereits jetzt wurde gleichzeitig ein deutlicher Rückgang der Gesamtnachfrage von 2,1 Millionen Barrel pro Tag ermittelt, die durch einen leichten Rückgang der US-Ölproduktion von 0,1 Millionen Fass natürlich nicht kompensiert werden kann.
Vorerst zurückgestellt wurden die geplanten Ölkäufe der US-Regierung. Die Verabschiedung des billionenschweren Hilfspakets hatte im Senat verständlicherweise Vorrang.

Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar gestern und auch heute Morgen weiter zulegen und die 1,09-Dollar-Marke wieder nach oben durchbrechen. Wie gestern an dieser Stelle prognostiziert, hat das nun vom US-Senat verabschiedete Hilfspaket in Höhe von bis zu zwei Billionen US-Dollar den "Greenback" leicht unter Druck gebracht.

Die Heizölpreise hierzulande geben heute erfreulicherweise weiter nach, was nur zum Teil an den Währungsgewinnen liegt. Die Tatsache, dass sich die in den letzten Tagen und Wochen extrem hohe Nachfrage langsam etwas abschwächt sorgt dafür, dass sich die Schere zwischen den internationalen Ölpreisen und den Heizöl-Notierungen langsam wieder zu schließen beginnt. Dieser Prozess ist aber noch lange nicht vorbei und so gibt es durchaus künftig noch deutliches Potenzial nach unten. Heute sieht es aus morgendlicher Sicht danach aus, als könnte es Abschläge in einer Größenordnung von einem halben bis einem Cent pro Liter geben.

Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Br auchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht möglich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluß vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.


 
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)