Heizöl-Markt aktuell: Ölpreise geben zum Wochenstart leicht nach - Heizölpreise auf Langzeittief!
» 20.07.2020 «
Die Ölpreise an den internationalen Warenterminmärkten tendierten am Freitag seitwärts und gingen kaum verändert aus dem Handel. Heute Morgen stehen an den asiatischen Börsen aber überwiegend Minuszeichen an den Kurstafeln, sodass auch die Heizöl-Notierungen mit weicher Tendenz in die neue Woche starten.
Aktuell stehen die September-Kontrakte der europäischen Nordsee-Ölsorte "Brent" bei 42,90 US-Dollar pro Barrel, ein Fass US-Öl "West Texas Intermediate" kostet zur Stunde 40,30 Dollar. Der Euro kann im Vergleich zum US-Dollar schöne Gewinne erzielen und wird heut Morgen zu Kursen um 1,1450 US-Dollar gehandelt.
Nachdem der Ölmarkt die zuletzt meist bullish zu wertenden Nachrichten mittlerweile wohl weitgehend eingepreist hat, traten die Rohölpreise am Freitag mehr oder weniger auf der Stelle. Neue Markt bewegende Nachricht waren dabei eher Mangelware. Aus den USA kamen lediglich gemischte Zahlen aus dem Immobiliensektor und ein überraschend starker Rückgang beim Verbrauchervertrauen der Uni Michigan.
Ansonsten verdauten die Marktteilnehmer wohl noch den deutlichen Rückgang bei den US-Ölbeständen und die optimistischen Ausblicke bezüglich der künftigen Nachfrageentwicklung. Außerdem wird die Fördermenge im Rahmen des OPEC-Abkommens wohl nicht ganz so stark zunehmen, wie dies ursprünglich erwartet wurde.
Allerdings bleibt das Aufwärtspotenzial aufgrund der nach wie vor sehr hohen Zahl an Corona-Neuinfektionen weiter stark begrenzt. Vor allem in den USA und in Lateinamerika ist die Lage alles andere als unter Kontrolle und auch in Indien und Zentralasien wird es wohl weitere Einschränkungen geben müssen, die sich schon bald auf den Ölbedarf auswirken werden.
In China reagiert man nach wie vor sehr schnell und konsequent auf neue mögliche Ausbreitungsherde. Die Metropole Urumpi wurde am Wochenende weitgehend von der Außenwelt isoliert, nachdem dort 17 Neuinfektionen aufgetreten sind.
Eine weitere Stabilisierung ist bei der Zahl der aktiven US-Bohranlagen zu beobachten. Nachdem das Minus bereits in den letzten Wochen immer geringer wurde, vermeldete das Marktforschungsunternehmen Baker Hughes zuletzt nur noch einen Rückgang von einer auf nun 180 Einheiten. Allerdings ist dies das niedrigste Niveau seit 15 Jahren, was erwarten lässt, dass die Ölförderung in den Staaten in nächster Zeit wohl bestenfalls stagnieren wird.
Am Devisenmarkt konnte der Euro im Vergleich zum US-Dollar bereits am Freitag schöne Gewinne erzielen und auch heute morgen geht es mit unserer Gemeinschaftswährung weiter kräftig nach oben, auf den höchsten Stand seit Anfang letzten Jahres. Offenbar rechnen die Marktteilnehmer doch noch mit einer Einigung beim EU-Gipfel, wo der Corona-Hilfsfonds weiter hart verhandelt wird. Heute Nachmittag sollen die Gespräche, die derzeit unterbrochen sind, wieder fortgesetzt werden.
Dank der Währungsgewinne werden die Heizöl-Notierungen heute aller Voraussicht nach wieder ein neues Langzeittief markieren. Aktuelle Berechnungen und erste Preistendenzen lassen aus morgendlicher Sicht ein Minus in einer Größenordnung von bis zu einem halben Cent pro Liter erwarten. Die Nachfrage bleibt in diesen Tagen weiter auf einem sehr niedrigen Niveau, was nach den Rekordumsätzen des zweiten Quartals auch so zu erwarten war. Wer schon wieder etwas Platz im Tank hat, sollte die derzeit äußerst attraktiven Preise zum Nachtanken nutzen!
Erläuterung bzw. Klarstellung zum Klimapaket der Bundesregierung: Bestehende Ölheizungen dürfen uneingeschränkt weiter betrieben werden. Erst ab 2026 sollen neue Ölheizungen mit einer regenerativen Energiequelle kombiniert bzw. ergänzt werden, z. B. Solarthermie oder Photovoltaik für Brauchwasser bzw. Heizungsunterstützung. Sollte dies nicht mö
;glich und auch kein Gas- oder Fernwärmeanschluss vorhanden sein, darf auch nach 2026 eine neue Ölheizung einbaut werden.
Unabhängig davon ist es absehbar, dass in den nächsten Jahren auch CO2-neutrales Heizöl (Stichwort E-Fuels) zu einem bezahlbaren Preis angeboten werden kann. Dieses kann problemlos in bestehenden Heizungen eingesetzt werden.
(Quelle: Heizöl-News von FastEnergy)